Stellen Sie sich vor, sie gehen in der Dämmerung durch Ihre Kleinstadt und begegnen einem gemischten Rudel ausgewachsener Löwen und bengalischer Tiger. Eigentlich unvorstellbar. Bis letzte Woche. Denn Privatzoobesitzer Terry Thompson verwandelte diesen Alptraum in Wirklichkeit.
Am Abend des vergangenen Dienstag öffnete er die Gehege seines privaten Anwesens in Zanesville, Ohio. 56 Tiere, darunter 18 Tiger, 17 Löwen und acht Bären erhielten so die Möglichkeit, sich in der ungewohnten Umgebung umzuschauen. Als die Polizei Stunden später mit der fieberhaften Suche begann, war Thompson bereits tot, er hatte sich das Leben genommen. Die Staatsdiener taten das wohl einzig richtige und erschossen die Tiere, die meisten von ihnen in der Nähe des Anwesens.
Die traurige Mission dauerte bis zum nächsten Nachmittag an. Ein Affe und ein Wolf blieben den Angaben zufolge noch verschwunden. Der örtliche Sheriff Matt Lutz verteidigte die Entscheidung der Polizei, auf die Tiere zu schießen. „Die Nacht brach herein, und wir konnten es nicht riskieren, diese Tiere in Freiheit zu lassen“, sagte er. „Wir haben es hier nicht mit normalen Haustieren wie einer Katze oder einem Hund zu tun.“
Außerdem hätten keine geeigneten Betäubungsmittel zur Verfügung gestanden. Farmbesitzer Thompson war in den letzten Jahren auch wegen seiner fragwürdigen Tierhaltungsmethoden immer wieder ins Kreuzfeuer der Justiz und Medien geraten. Erst vor drei Wochen war er aus der Haft entlassen worden, vor Jahren hatten die Behörden bei ihm über einhundert Feuerwaffen sichergestellt. (Quelle: ar)