Veganer Glaubenskrieg: Jeganer in der Kritik

Jeganer, Veganer die die Jagd mit ihrer nachhaltigen Ernährungsweise kombinieren, sind stark im Kommen.

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Veganer, die trotzdem Wildbret essen, werden immer häufiger. Foto: Redaktion

Der Drang, sich bewusst und nachhaltig zu ernähren, wächst in der Bevölkerung. Doch nicht nur Vegetarier oder Veganer nehmen eine solch bewusste Lebensweise für sich in Anspruch. Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für den bewussten Fleischkonsum selbst erlegten Wildes. Der sogenannte Jegarismus ist stark im Kommen.

Veganer fühlen sich angegriffen

Dass man neben gesundem, im eigenen Garten angebautem Gemüse auch einen Rehrücken oder Wildschweingulasch verzehrt, schmeckt aber offenbar nicht jedem.
Im Lager der Veganer herrscht oft ein großes Unverständnis für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. So erfahren viele der Jeganer Kritik, bis hin zu Morddrohungen durch Veganer und Tierrechtsaktivisten. Der Vorwurf lautet häufig, dass die Jeganer die vegane Ethik der ausschließlich von Pflanzen lebenden Veganer nicht verstünden. Deren Ziel sei es, grundsätzlich nichts Tierisches zu essen, ungeachtet dessen, ob es sinnvoll, nachhaltig und gesund ist.
Als Argument hierfür führen die militanten Veganer eine Tierrechtsideologie, verbunden mit der Forderung den Tieren Subjektqualität zu verleihen, ins Feld.

Ist Jeganismus Veganismus mit Verstand?

Hauptmotivation der Jeganer ist ein verantwortungsbewusster und nachhaltiger Umgang mit Natur und Umwelt sowie die Produktion eines gesunden Lebensmittels für den Eigenbedarf. Alles Ziele, ohne die die Jagd seit jeher nicht gedacht werden kann.
Wer erntet und entnimmt, was nicht nachwächst, kann weder Wild noch Wald langfristig sinnvoll bewirtschaften. Und so wird durch die Suche nach einem gesunden Lebensmittel und der eigenen Verbindung zur Natur, aus der Jagd eine „hippe“ Passion, auch für eine urbane Klientel.
In Baden-Württemberg gibt es nun bereits ein jeganes Restaurant, das gesunde vegane Küche mit dem hochwertigen Lebensmittel Wildbret kombiniert. Und das Konzept kommt sehr gut an. Vor allem der Ansatz, dass das ganze Tier in den Gerichten verwertet wird, keine Lebensmittel weggeworfen werden und das Wild in Freiheit aufwachsen konnte, bevor es nach kurzem Transportweg verwertet wird, überzeugt die Gäste. Dass diese Herangehensweise an den Fleischkonsum nicht ins Konzept der Veganer passt, tut dem keinen Abbruch.