Fischotter sind Einzelgänger mit vielen Talenten. Sie sind verspielte Kunstschwimmer und passionierte Nachtwanderer. Bis zu 20 Kilometer kann ein Fischotter nach Einbruch der Dämmerung zurücklegen, sagt Margit Meergans, Projektmanagerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Nachtwanderungen der possierlichen Pelztiere führen leider häufig in den Tod. Sie verlassen die Flüsse, gehen über die Straßen und werden überfahren. Der Unfall-Tod eines jeden Otters ist ein großer Verlust, denn der Bestand wird in ganz Deutschland auf etwa 700 Tiere geschätzt. Die Tiere stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Damit der Fischotter nicht unter die Räder kommt, hat die Deutsche Wildtier Stiftung gemeinsam mit der Biosphärenreservatsverwaltung Schaalsee ein Brückenbau-Projekt ins Leben gerufen und mehrere Querungsmöglichkeiten unter der Straße am Hammerbach in Bantin und Boissow. geschaffen. So können die Tiere ungehindert und gefahrlos die Straße unterqueren. Neben der Deutschen Wildtier Stiftung fördert auch das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Europäische Union und die Stiftung Biosphäre Schaalsee diese Maßnahme. Um zu Überleben brauchen Fischotter weiträumige Landschaften mit natürlich verlaufenden Flüssen, Feuchtwiesen, Auwälder und Seen. Gerade diese gibt es nur noch selten. Die vitalsten Fischotter-Populationen befinden sich in den neuen Bundesländern: östlich der Elbe im Lausitzer Teichgebiet, im südlichen Teil des Bezirks Frankfurt/oder und in der Mecklenburger/Brandenburger Seenplatte sowie am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein. Otterquerungen sind eine wirksame Maßnahme gegen den Unfall-Tod der seltenen Tiere. (PM/DWS)