Tuberkulose-Gefahr: Rotwild droht Massen-Abschuss

Im Oberen Lechtal bei Reutte (Tirol) soll der Rotwildbestand drastisch um die Hälfte reduziert werden. Das Experten befürchten, das Rotwild könne Tuberkulose verbreiten und Rinder damit anstecken. Auch das Gesundheitsministerium in Bayern ist alarmiert.

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Mehr als 100 Kühe mussten geschlachtet werden, da die Rinder-Tuberkulose in den vergangenen Monaten rund um Reutte grassiert hat. Untersuchungen durch das Land Tirol haben ergeben, dass von 133 Stück Rotwild neun mit TBC infiziert waren. Die Hälfte des Rotwildbestandes von rund 1100 Tieren im Oberen Lechtal sollen geschossen werden. Das Wohl der Rinder stehe vor den Ertragsverlusten der Jagd. Überprüft wird, ob auch Gemsen, Steinböcke, Rehe, Füchse und Dachse Tuberkulose übertragen können. 

Auch andere Gebiete sollen miteinbezogen werden – unter anderem Bayern. Das Gesundheitsministerium istbereits tätig geworden: Es sollen Proben vom Rotwild genommen und an das Landesamt für Gesundheit geschickt werden, so Sprecherin Nina Lacher. Es gehe aber nur um Tiere, die ohnehin geschossen werden – von einer drastischen Aktion wie im Tirol sei man weit entfernt. 
Jagdverbands-Sprecher Thomas Schreder erklärt, dass ein erheblicher Unterschied zu Tirol besteht: „Die haben dort viel höhere Wildbestände, bei uns gibt es eine viel niedrigere Population“.