Nach Angaben der Polizeipräsidiums Niederbayern hatten Touristen Anfang des Monats im Bereich des Silberbergs bei Bodenmais einen toten weiblichen Luchs gefunden. Über einen Anruf beim örtlichen Tourismusbüro wurde erst der zuständige Förster, später auch die Polizei informiert. Diese nahm dann die Ermittlungen auf. Das tote Tier wurde vom Bayerischen Landesamt für Umwelt sichergestellt und zur Obduktion in die Tierpathologie Schleißheim gebracht und mit der Pressemeldung auf erste Ergebnisse gewartet. Nach Angaben der Pathologen war die Katze mit drei Föten trächtig und hat Schussverletzungen im Brustraum. Ihr Alter schätzen die Tiermediziner auf zwei Jahre. Nach Polizeiangaben ist die Fundstelle bei Bodenmais mit größter Wahrscheinlichkeit nicht der Tatort. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Deggendorf wegen einem Vergehen gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise über den aktuellen Fall unter der Telefonnummer 09921/94080.
Herber Verlust für die Tierwelt
Nach Angaben der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald trug die Katze kein GPS-Halsband und war kein Teil des dortigen Luchsprogrammes. Dennoch wollen die dortigen Luchsforscher die Bilder ihrer Fotofallen auswerten, ob das tote Tier in den letzten Monaten durch eine Wildkamera fotografiert wurde.
Der Vorfall erinnert an die Vergiftung der Luchsin Tessa im Bayerischen Wald vor 13 Monaten. Dieses Tier starb am Insektenschutzmittel Carbofuran, welches in ein totes Reh eingebracht worden war. Die Suche nach dem heimtückischen Täter hatten die Behörden im Herbst ergebnislos einstellen müssen.
tp