Toter Herdenschutzhund nahe Ohrdruf vom Wolf gerissen?

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Kommt der Wolf in Frage? Foto: unsplah

Am Vormittag des 9. Februar entdeckte ein Spaziergänger nahe Espenfeld (Ilm-Kreis) einen leblosen Hund, der frei auf einer Fläche lag. Bei diesem toten Hund handelte es sich um einen Herdenschutzhund einer nahen Schafhaltung.

Herdenschutzhund tot- Schafe vermisst

Wie vor Ort durch eine Rissgutachterin festgestellt wurde, wies der Körper des toten Herdenschutzhundes mehrere Bissverletzungen auf. Tupferproben zur genetischen Bestimmung des Verursachers wurden genommen und an das zuständige Senckenberginstitut übersandt. Mit einem abschließenden Ergebnis wird in rund 2 Wochen gerechnet. Nach Aussagen des Besitzers des Hundes werden aktuell drei Schafe der durch insgesamt zwei Hunde bewachten Herde vermisst.

Was war geschehen?

Der genaue Hergang ist nicht bekannt und bleibt im nächtlichen Dunkel verborgen. Der Besitzer der ursprünglich 16 Schafe und zwei Herdenschutzhunde vermutet, dass sich aufgrund eines Angriffs auf die Herde die Umzäunung lockerte und einer der Hunde versuchte Teile der Herde außerhalb der Umzäunung zu verteidigen, während der andere Hund die in der Einzäunung verblieben Schafe schützte. Letztendlich kam der Hund außerhalb der Weide zu Tode.

Das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs des Landes Thüringen steht mit dem Weidetierhalter in Kontakt, um ihn im weiteren Verlauf der Klärung der Geschehnisse bestmöglich zu unterstützen.

Wer war es?

Der kleinen Ort Espenfeld (Teil der Gemeinde Arnstadt) zählt 135 Einwohner und liegt sehr ländlich zwischen dem Jonastal und dem Naturschutzgebiet Gottesholz. Unweit in westlicher Richtung erstreckt sich der Truppenübungsplatz (TÜP) Ohrdruf, der ein Wolfsrudel beheimatet. Besonders eine Wölfin dieses Rudels hatte häufiger für Unruhe gesorgt.

Wie der JÄGER Redaktion auf Anfrage mitgeteilt wurde, seien aktuell keine Schafherden auf dem TÜP. Dabei handele es sicher allerdings um die übliche Routine der Ablammsaison, da die Herden jetzt in den Ställen seien. Zur Thematik der Herdenschutzhunde befragt, wurde diesen in Verbindung mit guten Zäunen ein hohes Maß an Schutz gegen Wolfsangriffe bescheinigt.

Wie der Herdenschutzhund letztendlich zu Tode kam, muss erst noch abschließend geklärt werden, wobei den DNA-Proben ein hohe Bedeutung zukommen wird.