Staupe und Räude uneinheitlich verteilt

Tödliche Krankheiten für Fuchs und
Dachs nicht überall überwacht. Bayern bittet Jäger um
Unterstützung der Forschung.
Die Virusinfektion Staupe und die von
Milben übertragene Räude beunruhigen besonders die Hundeführer
unter den Jägern. Hin und wieder auftauchende Meldungen können den
Eindruck erwecken, es gäbe eine bedrohliche Zunahme dieser
Krankheiten.

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Darum fragte der JÄGER bei Landesveterinärämtern nach den dort vorhandenen Daten zur Verbreitung der Krankheiten.

In Sachsen schwankt die Staupe bei Füchsen, liegt laut der Landesuntersuchungsanstalt bei etwa 30%. Ähnlich sieht es in Niedersachsen und in Bayern aus, dort liegt der Befall bei je ca. 25%. In Thüringen waren 2001 bis 2010 23% der untersuchten Dachse und Marder staupekrank. Hessen sticht aus diesen Werten heraus: von dort wurde nur ein 1%iger Befall der auf Staupe untersuchten Tiere gemeldet, dafür aber ein hoher Befall mit Räudemilben: 87 von 550 untersuchten Beutegreifern hatten diese Parasiten. In den genannten Bundesländern schwankt der Räudebefall zwischen 5 und 20%.

Nachdem Deutschland seit 2008 durch Impfaktionen als tollwutfrei gilt, treten nun vermehrt andere Krankheiten auf. Staupe, auch Carrésche Krankheit oder canine distemper genannt, wird von Viren übertragen. Befallene Tiere haben Fieber, meist Durchfall und können ein träges Verhalten zeigen. Später kann das Gehirn geschädigt werden. Als Räude wird der Befall mit Milben bezeichnet, die in der Haut der Wirtstiere leben und dort Eier ablegen. Bei starker Vermehrung kommt es zu Haarausfall und Entzündungen.

Die Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement an der Technischen Universität München forscht derzeit konzentriert über die Räude. Besonders Jäger aus Bayern werden gebeten, ihnen bekannte Räudefälle zu melden. Nähere Informationen sind erhältlich unter

http://www.wzw.tum.de/wildbio/hp/index.php?id=28

Hier geht es zum Fragebogen zur Räude