Schweden wildert Wölfe aus

Gegen den Widerstand von Bauern und Jägern sollen in Schweden zur Auffrischung des vorhandenen Genpools Wölfe aus den Nachbarländern importiert werden.

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Nachdem im Jahr 2009 auf Erlaubnis der Behörden hin 27 Tiere erlegt worden waren, soll nunmehr der vorhandene Wolfsbestand eine Blutauffrischung erfahren. Die etwa 200 in Schweden lebenden Wölfe leiden vielfach an genetisch bedingten Herz- und Nierenkrankheiten. Dies liegt mutmaßlich daran, dass der vorhandene Wolfsbestand in Mittel- und Südschweden von nur drei Wölfen abstammt, welche in den 1980er Jahren aus Finnland und Russland eingewandert waren.

Die Abschüsse, bis Februar diesen Jahres durchgeführt, hatten zum Ziel, die Akzeptanz der Bauern und Jäger gegenüber den Wölfen in Schweden zu fördern. Diese ist aber nach wie vor gering. Im Jahr 2005 berichtete ein Schafzüchter der Zeitung „Dagens Nyheter“ dass bei zwei Attacken insgesamt 32 seiner Tiere den Wölfen zum Opfer gefallen seien.

Wie groß das Interesse an einer Dezimierung der Wolfsbestände in Mittelschweden sein muss, zeigt die Tatsache, dass sich für die 27 Abschusslizenzen im vergangenen Jahr 12.000 Jäger beworben hatten. Die Tiere kamen innerhalb von Stunden zur Strecke.

Bis zum Jahr 2014 sollen etwa 20 Wölfe aus fremden Populationen ausgewildert werden. Die Chefin des Naturschutzamtes, Maria Agren, verlieh ihrer Besorgnis Ausdruck, „dass es wohl sehr lange dauert, ehe die Entscheidung bei der örtlichen Bevölkerung verankert ist.“