Sechzehn Wölfe, möglichst die Alpharüden von Rudeln, gab die schwedische Regierung in einigen ausgewählten Regionen frei zur Jagd. Das Ziel dahinter ist die Vermeidung von Inzucht: die Alphaweibchen sollen sich neue Partner suchen und so den Genpool möglichst groß halten. Laut Umweltministerin Lena Ek ist ein gesunder Bestand von etwa 180 Tieren das Ziel des offiziellen Wolfsmanagements.
Im letzten Jahr war die Wolfsjagd in Schweden ausgesetzt worden. Umwelt- und Tierschutzverbände kritisieren die neue Abschusserlaubnis und das Vorgehen der Regierung und bezeichnen die offizielle Begründung als Augenwischerei. Es sei kaum möglich, gezielte Rudelmitglieder zu erlegen. Der schwedische Naturschutzbund Naturskyddsföreningen und der WWF brachten eine Klage gegen den Regierungsbeschluss eingereicht. Auch von EU-Seite steht das schwedische Wolfsmanagement seit längerem unter Beschuss. Schon die Abschusserlaubnisse in den letzten Jahren sorgten beim EU-Umweltkommissariat für herbe Kritik, Brüssel findet die Stockholmer Gründe für die Jagd auf Wölfe nicht ausreichend wissenschaftlich begründet. Der Wolf habe in der EU den Status einer bedrohten Art, darum müssten Abschussfreigaben streng limitiert sein. EU-Umweltkommissar Janez Potonik forderte schon öfter einen nachvollziehbaren Verwaltungsplan für den schwedischen Wolfsbestand und kritisiert die Zahl von 180 Tieren als willkürlich angesetzte Zahl. Er droht Stockholm mit einer Klage wegen Nichtbeachtung der europäischen Habitatsrichtlinie.
tp