Schützen waren keine Jäger

Am Wochenende erschoss in Brandenburg/Havel ein 73-Jähriger gegen Mitternacht seinen 51-jährigen Begleiter. Weder Opfer noch Schütze waren im Besitz eines Jagdscheines.

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Die beiden Männer waren am vergangenen Samstag in der Nähe der Stadt Brandenburg an der Havel unterwegs, um bei Vollmond zu jagen. Der 73-Jährige erlegte ein Stück Schwarzwild. Als daraufhin der jüngere Mann das Auto holte und sich zum erlegten Stück begab, verwechselte der ältere ihn mit einem weiteren Stück Schwarzwild und gab den tödlichen Schuss ab. Der Schütze kam mit einem Schock in eine Klinik. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Mittlerweile gab der Deutsche Jagdverband (DJV) bekannt, dass nach Informationen des Landesjagdverbandes Brandenburg weder Schütze noch Opfer über einen Jagdschein verfügten; die Polizei habe diese Information bestätigt. Durch die Polizei wird nun weiterhin der Verdacht der Jagdwilderei geprüft. Bereits am Tatort konnte das Gewehr des 73-Jährigen sichergestellt werden. Da er Sportschütze ist, war er zum Besitz der Waffe berechtigt.

Die Sicherheit steht stets an oberster Stelle, betont Baumann, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg. Dank strenger Auflagen und guter Ausbildung ist das Jagen vergleichsweise sehr sicher. Bei etwa 6,4 Millionen legalen und geschätzten 20 bis 40 Millionen illegalen Waffen gab es laut dem statistischen Bundesamt (Destatis) in Deutschland 2011 insgesamt 13 tödliche Unfälle mit Waffen. Da tödliche Unfälle mit Jagdwaffen in Deutschland offiziell nicht gesondert erfasst werden, hat der Deutsche Jagdverband dpa-Archive von 1998 bis 2011 ausgewertet und diese mit denen des statistischen Bundesamtes verglichen. Fazit: Von den 13 Unfällen im Jahr 2011 geht einer auf die Jagd zurück.

Quelle: djv