Sachsens Jäger sehen den Hirsch als König der Wälder vielerorts in Not. «Das hängt nicht mit fehlender Nahrung zusammen, sondern mit der Begrenzung seines Lebensraumes», erklärte der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Sachsen, Steffen Richter, am Freitag in Dresden. So hätten die Hirsche in Wäldern wie der Dresdner Heide kaum noch Möglichkeiten zum Wandern in andere von Rotwild besiedelte Lebensräume. Korridore zu benachbarten Gebieten seien durch Autobahnen und Besiedlung blockiert. Als Folge davon gebe es genetische Verarmung. Die Tiere hätten dann zum Beispiel verkürzte Unterkiefer, seien kleiner und häufiger anfällig für Krankheiten. Nach Aussagen von Richter sind aber nicht nur im Dresdner Raum mehr «Wildquerungshilfen» wie spezielle Brücken über die Autobahn notwendig. Der Bestand der Hirsche in den sächsischen Wäldern wird auf etwa 10 000 Tiere geschätzt, zu DDR-Zeiten waren es mehr.Pro Jahr werden etwa 3000 bis 4000 von ihnen zur Strecke gebracht.(djv)