Der aktuelle Entwurf sieht Schonzeitänderungen bei den meisten Wildarten vor, meist erfolgt so eine Harmonisierung der Zeiträume. Beim Rotwild soll die Jagdzeit für Schmaltiere und junge Hirsche der Klasse III.2 schon im Mai mit der Bockjagd beginnen, die Güteklassen der männlichen Hirsche werden stark vereinfacht. Dafür wird die Schusszeit für alte Hirsche schon am 30.11. beendet. Außerhalb von Bewirtschaftungsgebieten sollen Rotwild, Damwild und Muffelwild ganzjährig bejagbar werden. Auch das Damwild erhält je um einen Monat vorverlegte Jagdzeiten, das Sikawild hingegen ist anscheinend am Rhein unerwünscht und darf ganzjährig bejagt werden! Dem Ruf der Drückjagdbefürworter folgend soll alles Rehwild bis zum 31. Januar bejagbar werden, weibliche Rehe und Kitze sollen ab dem 1.August erlegt werden können. Ganz neu ist eine konkrete Schonzeit für erwachsene Füchse vom 1. März bis zum 1. August. Ferner können Sondergenehmigungen für den ganzjährigen Abschuss von jungen Ringeltauben beantragt werden wenn diese zu Schaden gehen.
In einer Pressemeldung kritisiert Kurt Alexander Michael, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV), die Pläne der Landesregierung scharf: Sollten all diese Vorhaben Wirklichkeit werden, ist kaum noch eine sinnvolle, nachhaltige und revierübergreifende Jagd möglich, zeigt sich Michael verärgert. Durch die Abschaffung der Schonzeiten für Rot-, Dam- und Muffelwild außerhalb der behördlich festgesetzten Bewirtschaftungsbezirke werden diese Arten so gut wie vogelfrei.
Laut der Mainzer Regierung könnten die neuen Schonzeiten im Sommer in Kraft treten.
tp