1. Besseres ansprechen der Rehböcke
Die Blattjagd bietet einigen Situationen die Möglichkeit zum besseren Ansprechen. Wenn man nicht gerade direkt im Bestand blattet und im Feld jagt, hat man die Chance den Rehbock bereits auf weitere Entfernungen abwechseln zu sehen und zu beobachten. Man kann Böcke besser identifizieren, die einzelnen Merkmale des Geweihs besser ansprechen und sauber nach Alter und Veranlagung selektieren. Im Wald entfällt dieser Vorteil weitestgehend, da alles wirklich blitzschnell geht. Möchte man einen bekannten Rehbock aus der Reserve locken, ist die Blattjagd jedoch das Mittel der Wahl.
2. Keine Jagd auf Fusselböcke
Der Rehbock hat jetzt vollständig durchgefärbt, ist gut sichtbar und das ausfallende Haar der Winterdecke landet nicht überall sowie auf dem Wildbret. Zudem muss man nicht auf Bastböcke jagen und kann das Geweih gut erkennen. Zudem ist es ein einmaliger Anblick, wie die roten Böcke blitzschnell angeschossen kommen.
3. Jagd auf Unbekannte
Einer der absoluten Vorteile der Jagd zur Blattzeit ist, dass man unzählige Böcke in Anblick bekommt, die man vielleicht noch nie gesehen hat oder nur ganz selten zu Gesicht bekommt. Gerade alte Böcke lassen sich jetzt aus der Reserve locken und erlegen. Gerade diejenigen Kandidaten, die ihren heimlichen Einstand sonst nur bei völliger Dunkelheit verlassen, verfallen jetzt den Blattlauten.
4. Rehbock auf Rehbock
Die Brunft ist nun zu Ende und die Rehböcke sind dennoch zum Großsteil voller Adrenalin und im Brunftmodus. Mit etwas Geschick hat man an den hohen Tagen also sehr gute Chancen, einen bestätigten Rehbock oder aber einen interessanten Unbekannten zu erlegen. Die Jagd lässt sich sehr entspannt und kurzweilig gestalten, indem man die einzelnen Plätze nacheinander ansteuert und sein Glück versucht. Hauptfaktor ist einfach, dass man den richtigen Tag und den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das kann bei sengender Hitze, aber auch mal im heftigsten Regen sein. Wenn die Böcke springen, dann springen sie.
5. Kein Einsatz, viel Erfolg
Es braucht nicht viel, um in der Blattzeit einen Rehbock zu überlisten. Man sollte sich ruhig von den Bewährten Ansitzeinrichtungen lossagen. Es muss kein fester Drückjagdbock oder keine Kanzel sein, auch die Böcke wissen bereits wo diese stehen. Waffe, Zielstock, Blatter, Blatter, Messer und ein paar Patronen sind in der Regel völlig ausreichend für den Erfolg bei der Blattjagd. Hat man einen Platz der sich leise angehen lässt, Kugelfang und Einstand bietet, so lohnt der Versuch in der heißen Phase auf alle Fälle!
6. Absolut genusstauglich
Zwar stecken die Böcke zu dieser Jahreszeit auch voller Adrenalin und können mitunter ein wenig intensiver riechen als im Mais, doch kommt bei Weitem kein so intensiver Brunftgeruch wie beim Keiler, Hirsch oder anderen Wildarten vor. Das heißt, dass auch das Wildbret noch komplett normal verwertet werden kann.
7. Bestandsaufnahme
Egal, ob altbekannter Knopfbock oder braver Sechster, in der Blattzeit kann man sich einen guten Überblick über sein Revier und die vorkommenden Rehböcke verschaffen. Man bekommt den direkten Vergleich zwischen ein- und mehrjährigen Stücken und sieht binnen kürzester zeit sehr viel des vorhandenen Rehwildes. Gerade wenn man ein Revier erst seit kurzem betreut, ist dies der perfekte Einstieg, um eine Einschätzung treffen zu können.
8. Action pur
Blattjagd ist aktive Jagd mit allen Sinnen. Bei der Blattjagd sind Schnelligkeit, gute Wahrnehmung und vor allem jagdlichtes Geschick gefragt. Spannend ist sie, weil sie im Gegensatz zum klassischen Ansitz eine sehr aktive Jagd auf den Rehbock bietet.
9. Abwechslungsreiche Beute
Das fiepen lockt nicht nur unsere eigentliche rote Beute, nein auch der Fuchs folgt häufig dem Kitzfiep und hofft dabei auf leichte Beute. Wer jetzt eine Kombinierte oder die kleine Kugel mit führt, kann oft auch noch einen Rotrock erlegen. Doch auch das Rotwild und oft auch die Sauen folgen dem Pia und dem Kitzlaut. Man darf sich also durchaus auf gemischte Beute freuen und sollte nicht zu zögerlich sein, wenn sich eine unverhoffte Chance bietet.
9. Eingriffsarme Jagd
Die Blattjagd bietet auch die Möglichkeit, ähnlich wie in der Rotwildbrunft, störungsarm die gewünschten Stücke zu erlegen. Die Brunft des Rehwildes ist bereits zu Ende, wenn wir zum Blatter greifen, dennoch herrscht bei den suchenden Böcken immer noch eine gewisse Unruhe. Es fällt also nicht zu sehr ins Gewicht, wenn jetzt gezielt und selektiv gejagt und eingegriffen wird. Natürlich gilt die Jagd in erster Linie dem alten Rehbock, doch sollte man auch den Knopfbock, der im Frühjahr noch nicht passend kam, mit erlegen.