Die Tierrechtsorganisation Peta fordert ein deutschlandweites Verbot der Fuchsjagd. Als Anlass für diese Forderung nimmt die Organisation eine angesetzt Fuchsjagd der Studentenverbindung Hubertia aus Bonn. Die Jagd in Bornheim-Sechtem wird nun genutzt, um für die Petition zu werben.
Petas Argument für das Verbot
Gemäß Peta gibt es für die Fuchsjagd „keinen Grund“, da es Füchse „nützliche Tiere“ sind. Die Füchse seien wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da sie besonders kranke oder schwache Tiere abgreifen und selbst keine Krankheiten übertragen. Die Fachreferentin für Wildtiere bei Peta, Nadja Michler, sagt hierzu außerdem: „Viele Füchse sterben einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der grausamen Fallenjagd“. Des Weiteren bezieht man sich auf ein Verbot in Luxemburg, welches bisher keine Probleme erzeugt habe.
Bonner Jägerschaft zu einem Verbot der Fuchsjagd
Lutz Schorn, der Vorsitzende der Bonner Jägerschaft, äußerte dem General-Anzeiger gegenüber: „Füchse sind Kulturfolger, die sich jedes Jahr vermehren.“ Daher sei die Jagd auf den Fuchs eine wichtige Populationskontrolle. Außerdem seien Füchse ein Problem für bodenbrütende Vögel wie Rebhuhn oder Feldlerche, da deren Eier gerne vom Fuchs gefressen werden. Hierzu kämen die Schäden für Geflügelhalter als auch das Risiko für Gemüsebauern, da der Fuchs das Gemüse mit dem Fuchsbandwurm kontaminieren könnte. Außerdem fügt Schorn hinzu, dass der Fuchs nicht vom Aussterben bedroht ist, was für ihn ein Jagdverbot sinnlos macht.
Debatte um Jagdverbot auch in Wien
In Wien wird seit einiger Zeit eine ähnliche Debatte geführt. Der Naturfotograf Leopold Kanzler hat hier in einer von Tierschutz Austria unterstützten Petition tausende Unterschriften eingereicht. Ziel ist es, ebenso die Fuchsjagd im Raum Wien zu verbieten. Laut Tierschutz Austria sei die Praktik „ein Relikt aus längst vergangener Zeit und wird in mancher Wiener Gemeindejagdgebieten durch Hobbyjäger zur vermeintlichen‚ Optimierung der Niederwildstrecken‘ nach wie vor praktiziert.“
Der Wildtierbiologe Klaus Hackländer der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien äußerte sich hierzu in Radio Wien. Laut Hackländer sei die Kritik an der Fuchsjagd durchaus nachzuvollziehen. Nichtsdestotrotz sei die Jagd auf den Fuchs in manchen Fällen notwendig. Eben um Populationen zu kontrollieren und bodenbrütende Vögel zu schützen.
Jäger sollten besser Buch führen
Hackländer spricht sich grundsätzlich für die Jagd aus, jedoch hält er es für notwendig, dass Jäger genau Buch führen. „Ein sehr großer Fehler in der Vergangenheit war für Jägerinnen und Jäger, dass sie nicht dokumentiert haben: Was bringt das jetzt, dass ich den Fuchs töte?“, sagt Hackländer. Denn für den Wissenschaftler ist klar: „Wenn ich ein Tier töte, dann brauche ich dafür einen vernünftigen Grund.“
Im Sinne des Naturschutzes
Ein Verbot der Fuchsjagd ist zu kurz gedacht. Füchse sind zwar Aasfresser und Kulturfolger, dennoch aber in erster Linie auch Räuber. Der Naturschutz darf nicht zu kurz kommen und perspektivisch müssen auch Bodenbrüter und deren Nachwuchs geschützt werden. Dies ist nur durch eine konsequente Bejagung von Beutegreifern der Fall. Ein Verbot der Fuchsjagd kommt einem Todesurteil für Bodenbrüter gleich.
Quelle: ga.de, wien.orf.at