Die Bauern am Niederrhein sind sauer. Nicht Unwetter hat ihre Weizenfelder vernichtet, sondern Grau, Nil- und Kandagänse. Die Neozoen fühlen sich in der Region sichtlich wohl. Verwüstungen von 1,5 Hektar Weizen in der Nacht sind keine Seltenheit. Auf den Kosten bleiben die Landwirte sitzen, denn laut Umweltministerium ist es die Aufgabe der Landwirte die Gänse zu vertreiben oder zu bejagen. Dies ist jedoch schwierig, da die Gänse sich schnell an Vogelscheuchen und Schussapparate gewöhnen. Jäger und LJV vor Ort sind ebenfalls skeptisch, ob man dem Problem mit einer Verlängerung der Jagdzeiten Herr wird. Eine Bejagung mit der Kugel schließen die Jäger aus, da die Gefährdung für Passanten zu groß ist. Die reine Schrotbejagung beindruckt die schlauen Invasoren nicht sonderlich. Auch der NABU warnt vor den Infektionsgefahren für den Menschen durch zugekotete Flächen. Es mussten bereits Spielplätze und Badeseen geschlossen werden. Die Landwirte fordern nun Schadenersatz von der Landesregierung. Das Problem wird jedoch schwierig zu lösen sein und erfordert die Zusammenarbeit aller Parteien.