Die ursprünglichen Inselbewohner von Korsika und Sardinien leben in ihrer Heimat in Gebirgslandschaften und wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland eingeführt. Das Muffelwild ist durch seine Herkunft nicht auf den Wolf angepasst. Daher wird es aufgrund seines Fluchtverhaltens zu einer sehr leichten Beute. Die Tiere flüchten eine gewisse Distanz, verhoffen abrupt und bewegen sich nicht mehr vom Fleck. Mit dieser Anpassung der Tiere an die ursprüngliche Berglandschaft, hat Isegrim mehr als nur ein leichtes Spiel. Aber nicht nur der Wolf, sondern auch die ausgewilderten Luchse setzen den Wildschafen mächtig zu.
Aus und vorbei
Die bisherigen Verbreitungsgebiete verteilten sich über die komplette Bundesrepublik. Mit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland zur Jahrtausendwende, sind allerdings in einigen Regionen die vorkommenden Populationen der Wildschafe mittlerweile kaum noch vorhanden oder wie im bekanntesten Fall in der Ghörde, nach drei Jahren einfach nicht mehr existent. Das Muffelwild zog hier bereits über 100 Jahre durch die Region und war somit das älteste Vorkommen in Deutschland. Ebenso verschwand mit ihnen ein sehr wichtiger Genpool der Wildschafe, da in diesem Bestand keine Verpaarungen der Mufflon mit domestizierten Schafen stattgefunden hat.
Muffelwild – Zwei Seiten der Medaille
Auf den Inseln in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten sind die Tiere mittlerweile auch als stark gefährdet eingestuft. Dieser Zustand könnte auch in Deutschland mit den steigenden Wolfszahlen bald der Fall sein. Einige sagen, dass der Wolf sich als urpsrünglich heimische Art um das importierte Muffelwild selektiert und dementsprechend bald ein Neozoon weniger das vorhandene Ökosystem beeinflusst. Es stellt sich allerdings wie immer die Frage, welchen Zustand man wiederherstellen oder bewahren möchte. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, gibt es derzeit noch größere Vorkommen. Wenn sich der Wolf jedoch weiter in Deutschland verbreitet, dann könnte es in Anbetracht der Lage bald sein, dass man das Muffelwild in Zukunft nur noch im Zoo in den Anblick bekommt, da es außerhalb der künstlichen Umgebung möglicherweise nur noch sehr kleine Inselpopulationen geben wird.