Das feuchte Wetter lockt die Mücken noch ein letztes Mal heraus, bevor im Herbst die Zeit der Mücken vorbeigeht. Doch neben dem nervigen Jucken, welches mit einem Stich einhergeht, sorgen Arten wie die Asiatische Tigermücke nun auch in unseren Breiten für Sorge um die eigene Gesundheit. Welche Gefahren ein Stich mit sich bringt, wie Sie sich schützen können und wann Sie handeln sollten, erfahren Sie hier.
Woher kommt die Asiatische Tigermücke?
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eigentlich in Südostasien heimisch. Durch wärmeres Klima und internationalen Reiseverkehr hat sie mittlerweile ihren Weg nach Europa und damit auch nach Deutschland gefunden. Vor allem im Südwesten, aber auch in Berlin, Bayern und Thüringen kann man auf die Asiatische Tigermücke treffen. Tendenziell werden sich die Fundorte auch auf den Rest Deutschlands ausbreiten.
Wie erkenne ich die Asiatische Tigermücke?
Die Asiatische Tigermücke trägt ihren Namen wegen ihrer charakteristischen Färbung: Eine schwarz-weiße Musterung zieht sich über Beine und Körper. Die Mücke ist allerdings mit drei bis acht Millimetern recht klein und nur bei genauem Hinsehen von den uns bekannten Stechmücken zu unterscheiden.
Ist die Asiatische Tigermücke gefährlich?
Die Asiatische Tigermücke hinterlässt unter Umständen nicht nur einen nervigen, juckenden Stich. Sie kann auch Überträger tropischer Viren wie dem Dengue-, Zika- oder West-Nil-Virus sein. Laut Robert-Koch-Institut wurden bereits einige Infektionsfälle mit den von der Mücke übertragbaren Krankheiten wie dem Dengue-Virus gemeldet, eine direkte Infektion über die Tigermücke konnte hier allerdings nicht nachgewiesen werden. Eine Infektion muss ernstgenommen werden, denn einige Krankheiten können unbehandelt sogar tödlich enden.
Wann muss ich handeln?
In den seltensten Fällen sieht man die Mücke, die einen sticht. Meist bemerkt man es erst hinterher, wenn das lästige Jucken beginnt und das Insekt schon über alle Berge ist. Woran kann ich also festmachen, ob ich wegen einer möglichen Infektion zum Arzt muss?
Generell gilt: Vorsicht, aber keine Panik!
Das Wichtigste zuerst: Das Risiko, sich in Deutschland mit einer der von der Asiatischen Tigermücke übertragbaren Krankheit auch anzustecken, ist sehr gering. Wer gestochen wird, muss nicht automatisch krank werden. Die Tigermücken-Weibchen müssen das Virus über das Blut einer anderen infizierten Person aufnehmen, um es übertragen zu können. Erst dann kann ein Stich gefährlich werden. Bei einem Mückenstich gilt also erstmal: Ruhe bewahren und beobachten. Wer nach einem Stich allerdings Kopf- oder Gelenkschmerzen, Fieber oder einen Hautausschlag bekommt, der über einen normalen Mückenstich hinausgeht, sollte einen Arzt aufsuchen. Es sollte also nicht jeder Mückenstich direkt zu Panik führen. Wer eine verdächtige Mücke sieht, sollte dies dem zuständigen Gesundheitsamt melden, damit mehr Klarheit darüber herrscht, in welchen Gebieten Vorsicht geboten ist.
Was kann ich vorsorglich tun?
Wer möchte, kann vorsorgliche Maßnahmen treffen, um Stiche zu verhindern. Diese wirken bei der Asiatischen Tigermücke genauso wie bei den heimischen Steckmücken.
Die richtige Kleidung
Das beste Mittel gegen Stiche ist es, eine Barriere mit stichfester Kleidung zu schaffen. Sie ist dicht gewebt, sodass die Mücken nicht durch sie hindurchstechen können. Wählen sich zusätzlich helle Kleidung, denn Mücken landen bevorzugt auf dunkleren Stoffen, und verschließen Sie Bündchen von Ärmeln und Hosen.
Anti-Mückenmittel
Eine Allzweckwaffe gibt es leider nicht. Um die Körperstellen zu schützen, die man nicht permanent mit Kleidung schützen kann oder will, sollte man sich durchprobieren, denn nur so kann man herausfinden, welches Mittel individuell am besten wirkt. Hausmittel mit Lavendelduft können hier ebenso getestet werden, wie fertige Präparate.
Ist eine Impfung sinnvoll?
Gegen einige Krankheiten, die von der Asiatischen Stechmücke übertragen werden können, gibt es zwar theoretisch Impfpräparate, diese werden allerdings nur denen empfohlen, die wirklich in Risikogebiete reisen. Gegen andere Viren gibt es noch keine zugelassenen Impfstoffe. Ein vollständiger Impfschutz ist also weder möglich, noch notwendig. Eine Infektion ist zwar nicht komplett auszuschließen, aber dennoch unwahrscheinlich und sollte somit zwar immer bedacht werden, aber nicht den Fokus an einem eigentlich schönen Tag in der Natur darstellen.