Wie der unter anderem der „Bayerische Rundfunk“ berichtet, wurde am 13.08.2018 in Nittenau (Bayern) ein Mann durch Querschläger getötet.
Der Schuss soll mutmaßlich anlässlich einer Maisjagd aus der Waffe eines Jägers abgefeuert wurde.
Mann durch Querschläger getötet?
Das es sich bei dem tödlichen Projektil um ein Jagdgeschoss handelt, bestätigen mehrere Medien übereinstimmend. So berichtet der „MERKUR“:
„Der getötete Beifahrer in der Oberpfalz ist von einem Geschoss aus einem Jagdgewehr getroffen geworden. Das habe die Obduktion des Leichnams ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der 47-Jährige war am Sonntag während einer Autofahrt in Nittenau (Landkreis Schwandorf) auf dem Beifahrersitz plötzlich zusammengesackt. Zuvor war die Fensterscheibe zerborsten. Der Fahrer des Autos versuchte vergeblich, dem verletzten Mann zu helfen.“
Maisjagd nahe der Bundesstraße
Direkt am Unglücksort hatte zum Zeitpunkt des Schusses einen Maisjagd mit 16 Schützen stattgefunden. Daher kann von einem tragischen Jagdunfall ausgegangen werden.
Der Vorsitzende der örtlichen Jägervereinigung Otto Storbeck sagte gegenüber „BILD“ und der „Passauer neuen Presse“:
„Es war eine Erntejagd und nach meiner Erkenntnis umstellten fünf Jäger am Sonntag ein Maisfeld, um Wildschweine zu schießen. Dass mittags die Polizei kam und ihnen die Waffen abnahm, hat sie total überrascht – keiner hatte sich vorstellen können, dass ein Schuss aus seiner Waffe einen Menschen tödlich verletzen könnte.“
Nach DJV-Angaben sind im Jahr 2017 zwei Menschen durch Schusswaffen bei der Jagd gestorben und zwei verletzt worden. Im Jahr 2016 sind neun Menschen verletzt worden.
LKA hilft bei der Untersuchung
Mittlerweile wurden die Jagdwaffen der beteiligten Schützen zur Untersuchung eingezogen, wie der „MERKUR“ berichtet:
„Die Polizei stellte mehrere Jagdgewehre sicher. Ob das Projektil einem dieser Gewehre zugeordnet werden kann, war zunächst unklar. Nähere Erkenntnisse sollte ein Schussgutachten eines Sachverständigen des Landeskriminalamts liefern.“
Sicherheit vor Jagderfolg!
Die Getreide- und Rapsernte bietet Jägern die Möglichkeit zur sogenannten Erntejagd, vor allem Wildschweine sollen erlegt werden. Das ist wichtig vor dem Hintergrund der drohenden Afrikanischen Schweinepest. Sicherheit geht jedoch immer vor Jagderfolg, betont der Deutsche Jagdverband (DJV): Jäger und Landwirte sollten Erntejagden eng und mit ausreichend zeitlichem Vorlauf abstimmen.
Alle beteiligten Personen sollten aus Sicherheitsgründen gut und weithin sichtbar sein – idealerweise durch das Tragen von Warnwesten. Zur Planung gehört auch, Warnschilder an Straßen aufzustellen und an das Jagdgebiet angrenzende Pferde- oder Viehhalter zu informieren.
Der DJV empfiehlt, von Hochsitzen aus zu schießen, damit der Schuss stets in Richtung Boden abgegeben und die Kugel abgefangen wird. Der sogenannte Kugelfang ist verpflichtend, ebenso wie zahlreiche andere Sicherheitsvorkehrungen. Beispielsweise muss ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Erntefahrzeugen eingehalten werden.
Der Schusswinkel zum Nachbarn muss größer als 30 Grad sein. In Richtung Feld darf niemals geschossen werden, ebensowenig in Richtung Siedlungen, Straßen oder Radwege. Vor dem Schuss muss sich der Jäger ganz sicher sein, welches Tier er vor sich hat.