Kormoran in Hessen – Regierung will Jagdrecht anpassen

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Der Kormoran ist ein Spezialist bei der Jagd auf Fische - ganz zu Leiden einiger Berufsgruppen. Foto: Unsplash/Ronan Hello

Die Bestände vom Kormoran haben sich in den letzten Jahren erholt. Der einst bedrohte Wasservogel tritt nun immer häufiger auf – und sorgt für Diskussionen. Denn Kormorane bereiten Fischern, Anglern und Züchtern immer stärkere Kopfschmerzen. Die Landesregierung Hessens diskutiert daher die Aufnahme des Kormorans ins Jagdrecht.

 

Kormoran bereitet wirtschaftliche Probleme

Der Kormoran, auch als „Meeresrabe“ bekannt, ist vor allem für seine extrem guten Tauchkünste bekannt. Über 2 Minuten kann der Vogel unter der Wasseroberfläche verbringen. Diese Fähigkeit benutzt er vor allem, um zu jagen. Seine liebste Beute: Fische.

So kommen die Tiere häufig in Schwärmen und fressen mehrere hundert Fische in kurzer Zeit – eine absolute Katastrophe für Fischzüchter, Angler und Fischer. Die Fischbestände leiden unter den Wasservögeln nämlich maßgeblich, was zu starken wirtschaftlichen Einbußen führt. Die Folge: die Preise für Fisch schießen durch die Decke.

 

Hessische Regierung plant Lösung

Die hessische Regierung will den Kormoran nun ins Jagdrecht aufnehmen. Dies soll bezwecken, dass Teichwirte und Züchter der Umgang mit den Tieren erleichtert wird. Denn bisher gibt es wenige Lösungen, die wirklich zielführend sind. Oft sind die Betroffenen darauf angewiesen, ihr Gewässer gar persönlich vor den Vögeln zu verteidigen.

Sollte der Kormoran es in das deutsche Jagdrecht schaffen, kann er allerdings noch lange nicht durch Jäger reguliert werden. Da der Vogel nach EU-Recht geschützt ist, stünde er erstmal unter ganzjähriger Schonzeit. Eine tatsächliche Regulierung ist daher kompliziert und auf Landesebene nicht wirklich zu erwirken.

 

Tierschützer fordern Alternativlösungen – hoher Aufwand für Betroffene

Tierschützer sehen das Vorhaben der schwarz-roten Regierung kritisch. Sie fordern, eher auf Alternativlösungen zu setzen. So könnten die Betroffenen ihre Gewässer mit Netzen überspannen, um die Fische zu schützen. Oder aber die Brutkollonien vom Kormoran sollen Überwacht werden, um das Problem zukünftig zu verringern.

Diese Lösungen sind allerdings entweder nur potenziell und nicht akut hilfreich, oder aber mit einem großen Aufwand für die Betroffenen verbunden, welche momentan wirtschaftlich stark unter dem Kormoran leiden.