Jagdszenen aus Oberbayern

Am Walchensee in Bayern kam es am
Samstag zu einer spektakulären Nachsuche. Während einer Jagd nahm
ein Hirsch das Wasser an und wurde von einem Hund verfolgt – quer
über den See. Bei Passanten löste die Jagd gemischte Gefühle aus.

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Meist haben Nichtjäger mit der Jagd nur am Ende Kontakt: entweder wenn der Braten auf dem Teller liegt oder nach einem Wildunfall. Am Samstag fanden sich Passanten jedoch plötzlich mitten im Geschehen. Während einer Drückjagd des Forstbetriebes Bad Tölz machte ein Treiber einen Hirsch hoch, der sogleich ein abnormes Verhalten zeigte. Laut Forstamtsleiter Rudolf Plochmann ließ das Tier den Mann ungewöhnlich nah an sich herankommen. Zur Überprüfung wurde ein Berufsjäger samt Hund an den Ort des Geschehens geschickt. Diese fanden den Hirsch und der Bayerische Gebirgsschweisshund wurde geschnallt. Doch anstatt eine Dickung anzunehmen floh das Tier aus dem Wald und entlang der Mautstraße bei Niedernach. So hart bedrängt nahm der Hirsch schließlich das Wasser an und schwamm über den Walchensee. Zahlreiche Passanten und Touristen, die den malerischen See umwanderten, sahen sich plötzlich mitten in einer Nachsuche.

Der Berufsjäger fuhr mit dem Auto an die erwartete Landungsstelle. Dort gelang es ihm, den Hirsch zu erlegen. Viele Zuschauer fanden das Geschehen unnötig und brutal. Aber Forstamtsleiter Plochmann verteidigte die Hatz und die Erlegung: Ein Hund merkt an der Witterung, ob das Wild krank ist und sich eine Verfolgung lohnt. Der Berufsjäger tat das einzig Richtige. Es hat bestimmt niemandem Spaß gemacht. Eine Verletzung des Hirschen durch die Kugel eines Jagdteilnehmers schloss der Forstamtsleiter aus. Es seien fünf Stück Rotwild erlegt worden und alle Schüsse könne man zuordnen. Äußere Verletzungen seien am toten Hirschen keine festgestellt werden, daher wurde der Kadaver zur Tierpathologie nach Schleißheim gebracht. Dort soll eine Obduktion Hinweise auf das abnorme Verhalten geben.

tp