In Deutschland ist der Wolf weiterhin ein kontrovers diskutiertes Thema und noch immer streng geschützt. In einem unserer Nachbarländer sieht das anders aus: in der Schweiz ist das Raubtier unter bestimmten Bedingungen zum Abschuss freigegeben. Nämlich dann, wenn sie Schäden an Nutztieren anrichten, in zu großen Rudeln auftreten oder Menschen gefährden. 32 Wölfe erlegten Jäger alleine im letzten Jahr. Einem von ihnen ist bei der Jagd nun jedoch ein fataler Fehler passiert.
Tragische Verwechslung: Keine Wölfe erwischt!
Eigentlich wollte der Wildhüter drei Wolfs-Welpen im Zuge der Wolfsregulierung in Graubünden schießen. Mit Wärmebildtechnik entdeckte er drei Tiere, die er für Wolfs-Welpen hielt. Doch nach dem Abschuss wird klar: Der Jäger hat nicht etwa die drei gesuchten Wölfe erwischt, sondern zwei junge Luchse und deren Vatertier.
Luchse statt Wölfe geschossen: Jäger zeigt sich selbst an
Der Fall sorgt nun für große Empörung im Kanton. Luchse sind in der Schweiz streng geschützte Tiere, der Abschuss der drei Tiere hätte demnach nicht passieren dürfen.
Der Jäger zeigte sich nach den Fehlabschüssen selbst bei seinem Vorgesetzten an. Über mögliche strafrechtliche Konsequenzen entscheidet nun die Staatsanwaltschaft. „Wir bedauern den Vorfall außerordentlich und werden ihn lückenlos aufarbeiten.“, erklärt der Leiter des Amts für Jagd und Fischerei. Bis zur Klärung des Vorfalls sei der Wildhüter in jedem Fall von der weiteren Regulation der Wölfe ausgeschlossen.
Technisches Versagen?
Der Vorfall wirft nun viele Fragen auf: Wie konnte es zu diesem Fehlabschuss kommen? Es ist nach jetzigem Stand unsicher, ob die Wärmebildtechnik des Jägers fehlerhaft war und demnach ein unklares Wärmebild geliefert hat.
Wie geht Deutschland mit dem Thema um?
In Deutschland wird das Thema Wolf weiterhin kontrovers diskutiert. Während Landwirte sich eine stärkere Regulation wünschen, plädieren viele Tierschützer für noch mehr Unantastbarkeit für Wölfe. Nachdem die Berner Konvention den Schutzstatus des Wolfes nun herabgesetzt hat, besteht die Möglichkeit, dass die Wolfsregulation bald möglich sein wird. Die genaue Entwicklung bleibt allerdings abzuwarten.