Jäger in Niedersachsen setzen sich durch

Heftige Kritik der Jäger und der Landbevölkerung in Niedersachsen hat dafür gesorgt, dass die Regierung bereits erste Ideen ihres Referentenentwurfs zum Jagdgesetz zurücknimmt.

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Foto: Pixabay/Jacqueline Macou

Ließ die niedersächsische Landesregierung, allen voran die grüne Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte, in den letzten Monaten keine abstruse Forderung an die Jäger aus, so knickt die Regierung jetzt ein.

Eine Pressemeldung sorgt für Furore

Zunächst hatte Niedersachsens grüne Landwirtschaftsministerin eine Pressemitteilung herausgegeben, die von Unverbindlichkeiten nur so strotzte. Und prompt reagierte auch der eigene Koalitionspartner SPD. Diese hat nun wiederum selbst die Initiative ergriffen und daraufhin selbst eine Klarstellung herausgegeben.

So macht Christoph Willeke, der jagdpolitische Sprecher der SPD im niedersächsischen Landtag, in einem Brief an die Jägerschaften die Position der SPD klar.

Ausbildung am lebenden Tier

Ein Verbot der Ausbildung am lebenden Tier ist gänzlich vom Tisch. Müllerente, Saugatter und Schliefenanlage sollen erhalten bleiben. Lediglich in puncto Schliefenfuchs soll gemeinsam mit der Jägerschaft evaluiert werden, ob es geeignete Alternativen gibt.

Nutria bleibt im Jagdrecht und Aus für Fallen

Die Jäger sollen Nutria weiterhin wie gewohnt bejagen dürfen. Lediglich in Fällen, in denen erhebliche Schäden durch die Nager drohen, sollen künftig auch die Wasser- und Deichverbände die Möglichkeit haben, die Neozoen zu entnehmen.

Totschlagfallen bergen der SPD ein zu hohes Risiko für Beifänge, darum will auch sie den Einsatz bis auf die Verwendung des Eiabzugeisens im befriedeten Bezirk verbieten. Wie das mit dem Fang von Bisam oder Nutria aussieht, lässt der Koalitionspartner der Grünen derweil offen.

Keine Abschusspläne und Trophäenschauen

Für die SPD hat die Abschaffung der Abschusspläne keine nennenswerten Auswirkungen auf Bestandsentwicklung und tatsächlichen Abschuss. Dabei stützt man sich auf Ergebnisse aus benachbarten Bundesländern, so heißt es.
Offenbar sind den Sozialdemokraten die Forschungsergebnisse aus Baden-Württemberg hierzu unbekannt. Hier stieg der Anteil der Böcke am Gesamtabschuss stark an, zudem verschob sich der Anteil in der Altersklasse. Abschusspläne und verpflichtende Hegeschauen sollen künftig entfallen, denn „die Pflicht die Trophäe zu präparieren und auszustellen“ hält die SPD für nicht angemessen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Altersmerkmalen sowie Trophäenbildung beim Rot- und Damwild soll wohl künftig keine Bedeutung mehr zukommen. Zahl vor Wahl also.

Wankelmut bei wildernden Katzen

Hier wird in Hauskatzen, verwilderte Hauskatzen und Freigängerkatzen unterschieden, was nicht nachvollziehbar ist. Denn Freigängerkatzen wildern ebenso wie verwilderte Katzen, die im Ökosystem nichts verloren haben. Die SPD sieht zwar eine Gefahr der Hybridisierung mit Wildkatzen, stützt sich bei der Lösung des Problems allerdings auf die Kastration der Tiere und das Fangen mit Lebendfallen. Stringent ist diese Argumentation nicht.

Jagdgatter sollen mit einer Übergangsfrist von 5 Jahren aufgelöst werden. Und auch die Jagd im Naturbau will die SPD verbieten.

Allerdings distanziert man sich vom Referentenentwurf des Landwirtschaftsministeriums, dieser Entwurf sei nicht mit der SPD geeint gewesen, so heißt es vom jagdpolitischen Sprecher Christoph Willeke.

Landesjägerschaft positioniert sich zum Hin und Her der Regierung!

Wir brauchen DICH in Hannover!

In Niedersachsen eskaliert die Debatte um ein neues Jagdgesetz.

Wieder wollen manche in der Politik den ländlichen Raum „regulieren“ und den Menschen dort vorschreiben, wie sie zu leben haben. Die Landesjägerschaft, unterstützt durch andere Verbände aus dem ländlichen Raum, demonstriert am 30. Januar in Hannover für eine tier- und naturschutzkonforme Jagd und für den ländlichen Raum.

Die Politik soll hören und sehen: Wir haben eine starke Stimme!

Die Debatte hat in den letzten Tagen dazu geführt, dass die SPD ihren grünen Koalitionspartner ausgebremst hat. Offensichtlich tragen die Sozialdemokraten die meisten grünen Ideen nicht mit! Wir danken der SPD für dieses mutige Handeln und für den guten Austausch!
Wir sind überzeugt: ohne die Bereitschaft so vieler Menschen, für die Jagd, für Natur-,Tier-, Artenschutz und für den ländlichen Raum auf die Straße zu gehen, hätten wir dieses Ergebnis nicht erzielt!

Aber: Noch ist nichts entschieden!

Darum müssen und wollen wir unsere Argumente bei der Demo vorbringen und mit den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern sprechen! Wir bleiben dialogbereit. Und man soll unsere Stimme hören!
Deshalb ist es weiter wichtig, dass alle nach Hannover kommen. Es geht um mehr als um einen grünen Referentenentwurf, den die Ministerin nun kleinlaut eingesammelt hat. Es geht um die Jagd insgesamt!
Und um ein Zeichen: wir Jägerinnen und Jäger haben eine starke Stimme!

Darum brauchen wir auch deine Stimme am 30. Januar in Hannover! Sei dabei! Für die Jagd! Für Naturschutz! Für Artenschutz! Für Tierschutz! Für den ländlichen Raum!