Italien plant neue Regelung zum Wolf jagen
Italien plant, das Wolfsmanagement grundlegend zu verändern und sich dabei an Frankreich und Schweden zu orientieren. Europaweit gelten diese beiden Länder als Vorreiter beim Thema Wolf. Neben einer festen Abschussquote nach Plan setzt Schweden zusätzlich auf die sogenannte Schutzjagd im Bedarfsfall. Der tritt dann auf, wenn ein Wolf Nutztiere reißt oder sich sonst auffällig zeigt. Nun könnte auch Italien demnächst eine systematische Entnahme von Wölfen ermöglichen. Das bedeutet, dass es bald erlaubt sein könnte, gezielt auf den Wolf jagen zu gehen.
Obergrenze für Räuber
Der italienische Senat stimmte am 31. Oktober 2024 einer Regelung zu, die es ermöglichen soll, jährlich eine Obergrenze für die Anzahl der Wölfe festzulegen. In bestimmten Regionen oder autonomen Provinzen sollen diese dann erlegt werden dürfen. Diese Obergrenze soll durch ein Dekret des Umweltministers in Absprache mit dem Landwirtschaftsminister festgelegt werden. Ziel ist es, einen günstigen Erhaltungszustand der Wölfe beizubehalten, während gleichzeitig die Sicherheit für Bevölkerung und Nutztiere erhöht wird. Bevor die Regelung jedoch in Kraft treten kann, muss noch die Abgeordnetenkammer zustimmen.
Warum Italien Wölfe jagen will
In Italien häufen sich, wie auch in Deutschland, die Konflikte zwischen Menschen und Wölfen, insbesondere in Bergregionen. In der autonomen Provinz Bozen musste in den vergangenen zwei Jahren ein erheblicher Betrag an Entschädigungen für durch Wölfe verursachte Schäden gezahlt werden. Allein die Provinz Bozen verzeichnete Ausgaben von etwa 200.000 Euro, um Verluste an Schafen und Ziegen auszugleichen. Die Einführung einer jährlichen Obergrenze soll helfen, die Balance zwischen Artenschutz und öffentlicher Sicherheit zu wahren.
Es besteht Handlungsbedarf!
Laut Südtiroler Volkspartei (SVP) sei schnelles Handeln notwendig, um die Bevölkerung und die Nutztiere in den betroffenen Gebieten effektiv zu schützen. Die geplante Regelung sieht vor, dass Regionen und autonome Provinzen nun bald die Möglichkeit erhalten, flexibel auf Wolfspräsenz zu reagieren, wenn diese als Bedrohung wahrgenommen wird. Kritiker bemängeln jedoch, dass alternative Maßnahmen zur Wolfsabwehr in der Gesetzesänderung nicht berücksichtigt wurden.
Es zeichnet sich ab, dass Italien den Ernst der Lage verstanden hat und praxisgerechte Lösungen auf den Weg bringt.