Die Daten für diese Präsentation stammen aus der internationalen Studie Die demographische Explosion des Schwarzwilds in Europa, veröffentlicht 2012 vom Belgischen Jagdverband Royal Saint Hubert (RSHBC). Darin nehmen die Verfasser als Indikator für den Bestand lebender Wildschweine die gemeldeten Streckenlisten aus zahlreichen europäischen Ländern im Zeitraum von 1986 bis 2010. Neben den reinen Zahlen stellt die Studie auch die Hintergründe für die Vermehrung der Wildschweine vor und geht auf die Kirrjagd als eine Form der geeigneten Jagdmethoden ein.
Für Spanien nennt das Papier einen Anstieg geschossener Wildschweine seit 1986 von unter 50.000 auf mehr als 200.000 Stück im Jahr 2010, für die wallonische Region Belgiens eine Zunahme von 12.000 auf 25.000 Stück von 1986 bis 2008. Deutschland liegt mit der Steigerung von 79.136 Stück im Jahr 1986 bis 287.080 in 2006 im Mittelfeld.
Klimawandel und Landwirtschaft begünstigen die Vermehrung
Als Gründe für die Bestandszunahme werden natürliche und direkt vom Menschen verursachte Faktoren genannt. Der natürliche Faktor ist die weltweite Klimaerwärmung und deren Auswirkungen: weniger tote Jungtiere durch trockeneres Wetter in vielen Regionen, häufigere Hauptmasten von Eiche und Buche. Handlungsweisen des Menschen mit bestandsfördernden Folgen sind nach der Studie großflächigen Änderungen in der Landschaft, in der Landwirtschaft und teilweise die ausgeübten Jagdarten und -strategien. So wird die Fütterung von Wildschweinen als eine bestandssteigernde Handlung genannt, hingegen die Kirrjagd mit geringen Mengen an Lockmaterial als ein geeignetes Mittel zur Bestandsregulierung angeführt. An der Vorstellung der Studie nahm auch Olivier Rolin Jacquemyns vom CIC ( Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd) teil und vertrat die Seite der Jäger.
CIC / tp
