Die Zahl erlegten Schalenwilds hat sich in den letzten vierzig Jahren verdreifacht. Mit 81% nahm die Zahl erlegter Tiere seit 1970 in der Schweiz am wenigsten zu, Deutschland liegt mit einem Plus von 133 % in der Mitte. Den größten Zuwachs erfuhr Tschechien: um 310 % gingen dort die Abschusszahlen hoch. Laut Dr. Frank Tottewitz vom Institut für Waldökologie und Waldinventuren sind die verbesserten Lebensgrundlagen der Hauptgrund dafür. Gerade das Wildschwein habe sich von einer seltenen Attraktion zum Kulturfolger entwickelt. Gestiegener Maisanbau bis in höchste Lagen und eine fast jährliche Mast der Laubbäume begünstigten die Bestände. Ferner seien die Winterverluste durch nasskalte Witterung zurückgegangen. So hätte das Schwarzwild Länder besiedelt, in denen es zuvor fast unbekannt gewesen sei: Dänemark, Norwegen und Schweden meldeten immer mehr Wildschweinabschüsse. Auch die Reh- und Rotwildstrecken stiegen europaweit an. Laut Dr. Tottewitz wuchs die Zahl erlegter Tiere bis Mitte der 1990er Jahre überall an, seitdem stagnierten die Zahlen mit leichten Schwankungen.
Der DJV ruft angesichts dieser Meldungen zu einer verbesserten Zusammenarbeit von Grundbesitzern, Landnutzer und Jägern auf. Besonders die Wildschweinbejagung dürfe keinesfalls gelockert werden, sonst drohten höhere Schäden und vielleicht eine Rückkehr von Tierseuchen.
djv / tp