Die Täter stammen aus den britisch-irischen Landfahrerclans und waren der Polizei in München ins Netz gegangen. Dort hatte einer der Täter am Steuer telefoniert, woraufhin eine Streife die Autoinsassen kontrollierte. Da eine Museumsangestellte die Täter gut beschrieben hatte, wurden die zwei erwachsenen Männer und ein Jugendlicher verhaftet und der Justiz in Baden überstellt. Die vierte Täterin ist noch flüchtig.
Vermutlich stecken noch mehr Angehörige der britisch-irischen Landfahrerfamilien hinter anderen Nashorndiebstählen oder organisieren diese. Geriebenes Nashorn gilt in Asien als Heilmittel und erzielt auf dem dortigen Schwarzmarkt enorme Preise. Der Wert der Beute aus dem Museum Ritterhaus in Offenburg wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Das harte Urteil der Offenburger Richterin Ute Körner wurde mit schwerem gemeinschaftlichen Bandendiebstahl begründet und soll ein deutliches Zeichen setzten. Besonders durch akribische Recherchen eines badischen Kriminalbeamten konnte die Bande überführt werden. Er hatte Telefondaten und das Navigationsgerät der Täter analysiert. So konnte dem Quartett auch ein Einbruch in das Haus eines Jägers bei Worms nachgewiesen werden, bei dem allerdings kein Nashorn erbeutet wurde. Trotz dieser Beweise hat der Anwalt der Verurteilten Berufung angekündigt.
tp