Hasenbestand gesunken

Kurz vor Ostern gibt der DJV aktuelle
Zahlen aus dem WILD-Projekt bekannt. Der vermehrte Anbau von
Energiepflanzen verringere gute Hasen-Biotope, andererseits seien
Bestandsschwankungen in der Natur normal.

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Berlin. Nach den letzten Hasenzählungen ermittelten Wissenschaftler und Jäger, dass im Durchschnitt zehn Feldhasen pro Quadratkilometer in Deutschland leben, insgesamt ca. 3,5 Millionen Tiere. Laut dem Deutschen Jagdschutzverband (DJV) ist der Bestand seit 2006 rückläufig. Aber das liege nicht an der Jagd, die umsichtig und angepasst an den Besatz ausgeübt werde. Dr. Daniel Hoffmann sagte zu dem Thema: Populationsschwankungen sind normal. Man muss jetzt sehr genau beobachten, wie sich die Bestände weiter entwickeln, langfristige Trends lassen sich mit Daten aus zwölf Jahren noch nicht ermitteln. Hoffmann ist Wildbiologe und Vertreter des DJV im Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD). Im boomenden Anbau von Mais und weiteren Energiepflanzen sieht er ein Gefährdungspotential für den Hasen und für anderes Niederwild.

Hoher Besatz im Norden

Obwohl auch in den fruchtbaren Ebenen Norddeutschlands der Maisanbau zunimmt, gibt es dort immer noch am meisten Hasen, etwa zehn Stück auf dem Quadratkilometer. Aber nicht nur der Lebensraum muss dem hoppelnden Ostersymbol passen. Neben artenreicher Feld- und Wiesenflur braucht der Hase möglichst trockene Witterung, um seinen Nachwuchs hochbringen zu können. Zudem hat er zahlreiche Fressfeinde, die besonders den Junghasen nachstellen. Die Kombination aus Lebensraumgestaltung und Raubwildbejagung bietet ein wirkungsvolles Werkzeug, um unsere Niederwildarten zu schützen. Verantwortungsvoll widmen sich die Jägerinnen und Jäger Deutschlands damit dem gesetzlichen Hegeauftrag so Hoffmann weiter.

BUND kritisiert Agrarpolitik und Jäger

Einig mit dem DJV sind Naturschutzverbände in Bezug auf die negative Biotopgestaltung als ein Grund für sinkende Bestandszahlen beim Hasen. Der BUND Nordrhein-Westfalen kritisiert die immer häufigeren Bearbeitungen von Wiesen und Äckern und die Vernichtung von Hecken und Ackerrandstreifen durch Landwirte. Eine weitere Gefahr sei die Zerschneidung der Landschaft durch immer mehr Straßen. Anders als die Jägerschaft schätzt der BUND die Bejagung der Hasen als nicht angemessen.

Einen Einblick in die Hasenzählung durch Jäger gibt ein aktuelles Video des DJV auf youtube.

tp