Gefahr für die Nutztiere? Goldschakal wird bejagt

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Der Goldschakal liegt optisch zwischen Fuchs und Wolf. Auch dieses Raubtier sorgt immer wieder für Diskussionen. Foto: Pixabay/Andrei Prodan

Der Goldschakal stammt eigentlich aus Südasien und Nordafrika. Auch auf der Balkanhalbinsel gab es eine Population. Das hundeartige Raubtier, welches optisch und größentechnisch etwa zwischen Fuchs und Wolf zu verbuchen ist, wurde allerdings 1987 das erste Mal in Österreich gesichtet. Seitdem hat es sich im gesamten Alpenraum ausgebreitet – auch Bayern hat der Goldschakal inzwischen erreicht. Hier wurde das erste Tier 2012 gesichtet. Österreich wurde demnach schon weit vorher von dem Raubtier besiedelt.

 

Goldschakal erobert Österreich

Im Salzburger Lungau kann man den Goldschakal besonders oft entdecken. Der Bezirksjägermeister Franz Lanschützer schätzt den Bestand dort gegenüber dem ORF auf etwa 100 Tiere, welche auf mehrere Rudel verteilt leben sollen. Interessant ist hierbei: Eigentlich hat der. Goldschakal die Alpen immer gemieden. Wildbiologe Robin Sandfort hat die Lungauer Goldschakal-Population daher besonders unter die Lupe genommen: „Die Wissenschaft ist eher davon ausgegangen, dass die Goldschakale im Flachland, in Feuchtgebieten, eher im gemäßigten Klima und weniger in den Bergen vorkommen“, berichtete er dem österreichischen Staatssender. „Aber offensichtlich haben sie hier eine Nische gefunden.“

 

Der Goldschakal: Gefahr für die Nutztiere Österreichs?

2020 konnte man bei gerissenen Schafen im Lungau einen Goldschakal identifizieren. DNA-Analysen zeigten, dass das Raubtier für die Risse verantwortlich war. Fachleute hielten dies jedoch aufgrund der Größe des Tieres für eine Ausnahme und kein größeres Problem für die heimische Landwirtschaft. Als diesen September allerdings wieder mehrere Schafe in Lungauer Gemeinden gerissen wurden, lag es nahe, dass wieder ein Goldschakal dafür verantwortlich gewesen sein soll.

DNA-Analysen ergaben allerdings, dass bei den Rissen entweder ein Wolf verantwortlich war oder kein Raubtier klar identifiziert werden konnte. Das Land Salzburg erkennt beim Goldschakal dennoch eine potenzielle Gefahr für Nutztiere und reagiert mit einer vom 1. Oktober bis 15. März gültigen Änderung der Schonzeitverordnung. Dadurch ist in dieser Zeit der Abschuss der geschützten Goldschakale erlassen.
Der Salzburger Landesjägermeister und Jagdpräsident in Österreich, Max-Mayr-Melnhof, begrüßt diese Entscheidung: „Die Sichtungen nehmen stark zu. Wir hören das von überall und sind froh, dass wir den Goldschakal bejagen können. Er wird uns auch bei den Nutztieren weiter große Probleme machen.“ Bislang wurden Berichterstattungen zufolge zwölf Goldschakale seit Änderung der Schonzeitverordnung geschossen.

 

Die rechtliche Lage

Dass die Frage nach der Bejagung von „geschützten Tierarten“ polarisiert, zeigt immer wieder die Diskussion um den Wolf. Der Goldschakal ist nach Anhang V der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie in der Europäischen Union geschützt. Mehrere Tierschutzverbände haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches. Im Januar zu dem Schluss gekommen ist, dass Österreich gegen EU-Recht verstößt, sollten dort Goldschakale ohne Wissen über ihren Erhaltungszustand zum Abschuss freigegeben werden. Es bleibt also abzuwarten, welche Folgen die Entscheidung des Landes Salzburg noch nach sich ziehen wird.