Diese Zahlen wurden von der Wildlife Conservation Society (WCS) genannt, die vor Ort eine Studie durchgeführt hat. Dr. Fiona Maisels von der WCS nimmt an, dass der Schwund nur im Minkebe Park bei 44 – 77% liegt. Ursprünglich hatten Behörden und Wissenschaftler mit einer viel kleinen Verlustrate gerechnet. Als Grund wird eine starke Zunahme der Wilderei angegeben, in den letzten Jahren haben Wildhüter Hinweise auf zwei große Elefanten-Massaker gefunden. Im April 2011 wurden 27 Waldelefantenkadaver im Wonga Wongué Reservat gefunden, denen die Wilderer ihre Stoßzähne mit Kettensägen abgetrennt hatten. Im dichten Regenwald dieser Gegend lägen vermutlich noch hunderte von gewilderten Elefanten so die Nationalparkverwaltung. Laut der Wildlife Conservation Society ist der gesamte Bestand an afrikanischen Waldelefanten in den letzten Zehn Jahren um 60% geschrumpft, die Art stehe kurz vor dem Verschwinden. Die WCS stellte ihre Studie diese Tage auf der Konferenz der CITES-Länder vor in Thailand, einem der wichtigsten asiatischen Umschlagplätze für illegales Elfenbein.
Gabun stellt mit seiner großen Fläche an afrikanischem Regenwald eines der wichtigsten Biotope für den Waldelefanten dar. Die Tiere, drittkleinste Elefantenart der Erde, haben kürzere Stoßzähne und eine dickere Haut als ihre größeren Verwandten und sind so besonders an den dichten Wald angepasst. Zudem sorgen sie durch ihre weiten Streifzüge für die Verbreitung von Samen, die unverdaut mit ihrem Dung ausgeschieden werden. Die Tiere suchen häufig salzhaltige Offenlandstellen an Flüssen auf, wo sie in Gruppen zur leichten Beute von ortskundigen Wilderern werden.
tp