Fuchsjagd-Debatte: kontroverse Jägergruppe will Minderheitenschutz ergattern!

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In roten Jacken und hoch zu Ross: Die Fuchsjagd hat eigentlich Tradition in Großbritannien, doch die Jäger fühlen sich diskriminiert. Foto: Unsplash/Lincoln Holley

Eine pro-Foxhunting-Gruppe in Großbritannien mit dem Namen „Hunting Kind“ sorgt derzeit für Aufsehen. Sie versucht nämlich, Jäger als geschützte ethnische Minderheit gemäß dem britischen Gleichstellungsgesetz von 2010 anerkennen zu lassen. Dieses schützt unter anderem die Roma und die LGBTQ+-Community. Der Vorsitzende der Gruppe, Ed Swales, ist der Auffassung, dass Jäger die rechtlichen Kriterien erfüllen, um als ethnische Gruppe eingestuft zu werden. Laut Swales hat ein renommierter Menschenrechtsanwalt, der mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verbunden ist, diesen Anspruch bestätigt. Die pro-Fuchsjagd-Gruppe behauptet nun, sie habe einen rechtlichen Fall vorbereitet, um diesen Umstand zu beweisen.

 

Fuchsjagd soll Grund für Diskriminierung darstellen

Swales argumentiert, dass insbesondere die Anhänger der Fuchsjagd zu Pferde aufgrund ihrer Aktivitäten Diskriminierung erfahren, etwa durch den Verlust von Arbeitsplätzen oder durch Anfeindungen in den sozialen Medien. Daher strebt er an, dass Jäger denselben rechtlichen Schutz erhalten wie andere Minderheiten, etwa die Roma oder die LGBTQ+-Gemeinschaften. Er wirft dabei Tierschutzorganisationen vor, die Jagd aus einer „ungebildeten und anthropomorphen Sichtweise“ abzulehnen und die Realität des ländlichen Lebens zu ignorieren.

 

Idee stößt auf Kritik

Die Idee, Jäger als ethnische Minderheit zu klassifizieren, stößt jedoch auf Kritik. Der ehemalige Labour-Minister Mike Foster bezeichnete den Vorstoß als absurd. Er wies darauf hin, dass die Jagdlobby seiner Meinung nach den Bezug zur Realität verloren habe. Hunting Kind verteidigt die Jagd jedoch als wichtigen Bestandteil des Wildtiermanagements und der natürlichen Selektion. Die Gruppe betont, dass sie nicht grausam sei, da die Jäger kein Vergnügen am Leid der Tiere empfinden. Die Debatte um Hetzjagden auf Füchse kocht schon seit Jahren immer wieder in Großbritannien hoch. Und auch die rechtliche Grundlage um die Fuchsjagd und sogenannte „Trail-Hunts“ wird immer wieder zu einem gesellschaftlichen Streitthema. Die Initiative wirft grundlegende Fragen über die Grenzen des Minderheitenschutzes und die ethischen Aspekte der Jagd auf und spiegelt die tiefen gesellschaftlichen Spaltungen in Bezug auf dieses Thema wider.