Frisst der Wolf Wildschweine?
Gerade in der Lüneburger Heide ist der Wolf zum großen Problem geworden. Neben Nutztieren machen Wildtiere das Gros seiner Beute aus. Unsere jüngsten Aufnahmen zeigen, dass insbesondere auch das Schwarzwild immer häufiger den grauen Räubern zum Opfer fällt. Wildkameraaufnahmen und Funde getöteter Tiere sprechen eine deutliche Sprache.
Warum fressen Wölfe Wildschweine?
Eine Ursache dafür, dass der Wolf Frischlinge frisst, liegt recht klar auf der Hand. Sie sind wesentlich leichter zu erbeuten als adulte Tiere und sie sind bei weitem nicht so wehrhaft. Allerdings lässt sich auch beobachten, dass die Sauen in Revieren mit intakten Rottenstrukturen und starken Bachen zunächst keinen allzu großen Teil der Risse ausmachen. Aber warum frisst der Wolf dann Wildschweine? Sind die Wolfsbestände viel zu hoch, ist auch der Nahrungsbedarf eklatant hoch, sodass Canis lupus auch im Rudel Jagd auf größere Rottenverbände macht. Mehrere erlegte Überläufer mit massiven Kampf- und Bisspuren aus dem Bereich der nördlichen Lüneburger Heide sind Beleg dafür, dass Wölfe auch hier, wenngleich erfolglos, versucht haben Wildschweine zu töten.
Massive Schäden in der Heide
Die jüngsten Funde sprechen eine eindeutige Sprache. Auch in Revieren, in denen das Lüneburger Modell noch gängige Praxis ist, erleiden die Wildschweinbestände starke Schäden. Die zahlreichen toten Tiere wurden oft nur teilweise gefressen. Wölfe scheinen sich teils auch überwiegend auf Schwarzwild umgestellt zu haben. Wo Dam- und Rotwild sowie Muffel fehlen, rücken die Sauen auf Platz eins des Speiseplans. Dass sich Isegrim nun auch an die wehrhaften Wildschweine wagt zeigt die massive Überpopulation bei den Wölfen. Fehlende Bejagung und lokal sehr hohe Bestände führen zudem dazu, dass bereits zahlreiche Tiere an Räude erkrankt sind und daran eingehen, wie beispielsweise in Sachsen. Wollen wir Natur- und Artenschutz betreiben und allen Tierarten Platz bieten, müssen die viel zu hohen Wolfsbestände durch scharfe Bejagung drastisch gesenkt werden. Ansonsten bleibt Artenvielfalt in der Kulturlandschaft Wunschdenken.