Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) hält Deutschland schon seit Monaten auf Trab. Im Rheingau-Taunus-Kreis gab es erst jetzt einen neuen Verdachtsfall. Nun gehen folgende neue Informationen aus einer Pressemitteilung des Landesjagdverbandes Hessen e. V. (LJV) hervor:
Am 09.12.2024 wurde im Bereich der Kläranlage Grünau zwischen Hattenheim und Eltville-Erbach (Rheingau-Taunus-Kreis) von den dortigen Jagdausübungsberechtigen ein Wildschweinkadaver aufgefunden und an das Veterinäramt des Rheingau-Taunus-Kreises gemeldet. Die LHL-Beprobung ergab ein positives Ergebnis. Das Ergebnis der B-Probenauswertung durch das FLI steht noch aus.
Frischlings-Kadaver in der Nähe des Rheins gefunden
Es wurde ein mittlerweile positiv-befundeter Wildschweinkadaver im Bereich der Kläranlage Grünau in der Nähe des Rheins gefunden. Es handelt sich um einen ca. 3-4 Tage alten Frischlingskadaver. Dieser hat ein Jäger jedoch nicht im direkten Uferbereich gefunden. Experten sind sich darüber einig, dass der Rhein als Vektor bei der Verbreitung der ASP eine nicht unerhebliche Rolle spielt.
Hohe ASP-Viruslast
Die Untersuchung des Landesbetriebs Hessisches Landeslabor (LHL) ergab bei einer zweifach durchgeführten Probenanalyse einen niedrigen ct-Wert < 20.. Dies spricht für eine hohe Viruslast der ASP. Ein Eilstransport der B-Probe zum Friedrich-Loeffler-Institut wurde bereits veranlasst.
Maßnahmen im Kampf gegen die ASP
Bereits am Abend des 10.12.2024 fand eine erste Drohnenbefliegung des Nahbereichs und der angrenzenden Weinbergslagen statt. Diese ergab allerdings keine weiteren Kadaverfunde.
Zusätzlich beginnt am Vormittag des 11.12. der Bau eines mobilen taktischen Elektrozauns, um eine mögliche Ausbreitung der ASP in die Weinbergslagen Richtung Kloster Eberbach und den angrenzenden Waldgebieten bestmöglichst zu unterbinden. Die betroffenen Jagdpächter, der Rheingau-Taunus-Kreis sowie Winzer der Region sind in die Zaunplanungen eingebunden. Sobald der erste Teil des Elektrozauns steht, ist eine Absuche des Gebiets mittels Kadaversuchhunden geplant. Der LJV bittet um die Unterstützung dieser Maßnahmen, sollten Sie vor Ort auf Drohnen- oder Kadaversuchhundeteams treffen.
Das HMLU befindet sich derzeit in enger Abstimmung mit dem BMEL und den EU-Behörden, ob es zur Festlegung einer Sperrzone II im Rahmen der Bekämpfung der ASP kommen wird.