Eine repräsentative DJV-Befragung zeigt: Neun von zehn Jägern gehen regelmäßig auf den Schießstand oder ins Schießkino, davon über die Hälfte jährlich dreimal und mehr.
Auch sonst bilden sich Waidfrauen und -männer aktiv fort. Knapp 27.000 Verbandsmitglieder haben im vergangenen Jahr allein an Fachveranstaltungen und Schulungen der Landesjagdverbände und des DJV teilgenommen. Darunter zahlreiche Multiplikatoren.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat heute weitere Daten aus der aktuellen Jäger-Umfrage veröffentlicht. Demnach trainiert jeder Jäger durchschnittlich etwa siebenmal jährlich mit seiner Waffe. Neun von zehn Jägerinnen und Jägern gehen dafür regelmäßig auf den Schießstand oder ins Schießkino, davon über die Hälfte dreimal und mehr. Dort werden beispielsweise anhand von Videosequenzen Situationen für die herbstlichen Bewegungsjagden geübt sowie Schüsse im Stehen oder Sitzen auf Scheiben mit den Umrissen jagdbarer Tierarten. Die Wertung der Schüsse orientiert sich an den inneren Organen: Höchste Punktzahl gibt es, wenn die Region um Herz oder Lunge getroffen wird. „Für den Tierschutz ist das regelmäßige Schießtraining entscheidend. Optimale Treffer müssen immer unser Anspruch als Jäger sein“, sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Jörg Friedmann.
1.000 Fortbildungsmaßnahmen jährlich auf Bundes- und Länderebene
Auch Fortbildung in anderen Bereichen wird bei Verbandsmitgliedern groß geschrieben: Allein die 15 Landesjagdverbände und der DJV haben im vergangenen Jahr knapp 1.000 Weiterbildungsmaßnahmen angeboten. Etwa 27.000 Jäger nahmen daran teil, darunter viele Multiplikatoren, die ihrerseits in Kreisjägerschaften und Hegeringen aus- und weiterbilden. Auch an der Ausbildung von Berufsjägern ist der DJV beteiligt. Nicht erfasst sind die Veranstaltungen der über 600 Kreisjägerschaften und tausender Hegeringe, die unter dem Dach des DJV regionale Veranstaltungen anbieten. „Es ist beeindruckend, wie professionell sich Jägerinnen und Jäger ihrem Auftrag stellen und Verantwortung übernehmen“, sagte Dr. Friedmann.
Umweltbildung besonders nachgefragt
Um die Seminar- und Bildungsarbeit weiter zu professionalisieren, hat der DJV im Jahr 2013 eine Akademie gegründet. Besonders beliebt sind die Lehrgänge für den DJV-Naturpädagogen. Mehr als 4.000 Jäger betreiben zwischenzeitlich bundesweit Umweltbildungsarbeit. Die Bildungsinitiative Lernort Natur feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.
Umfangreiche Jägerausbildung
Angehende Jäger absolvieren durchschnittlich 120 Theoriestunden in ganz unterschiedlichen Fachgebieten wie Wildbiologie, Waffenkunde, Fleischhygiene sowie Jagd-, Tier- oder Naturschutzrecht. Hinzu kommt die umfangreiche praktische Ausbildung im Umgang mit Jagdwaffen. Die staatliche Prüfung umfasst einen mündlich-praktischen und einen schriftlichen Teil sowie die Schießprüfung. Etwa 1.500 Euro kostet die Ausbildung in einem Jägerkurs durchschnittlich. Wer sich für das „Grüne Abitur“ entscheidet, ist im Schnitt etwa 35 bis 36 Jahre alt.
Distanzierung von schwarzen Schafen
„Uns ist wichtig abzubilden, was Jäger für die Umwelt und damit für die gesamte Gesellschaft leisten. Deshalb begrüßen wir, dass der Südwestrundfunk am 29. Juni 2016 ein Feature zum Thema Jagd ausstrahlt“, so Dr. Friedmann. Wie der Programmankündigung zu entnehmen ist, spielen darin auch die Themen Schießfähigkeit und waidmännisches Ethos eine Rolle.
Die Haltung des DJV ist dabei klar, sagte Dr. Friedmann: „Mit Ablegen der Jägerprüfung verpflichten sich Jägerinnen und Jäger, vielfältige Pflichten zu übernehmen sowie Arten- und Naturschutz zu betreiben. Sie sollten sich permanent fortbilden, um Ihre Fertigkeiten zu bewahren und auszubauen und sich entsprechend verhalten. Das Gros der Jägerschaft leistet dies selbstverständlich und aus Überzeugung. Von schwarzen Schafen distanzieren wir uns.“
pm djv