Laut der DJV-Pressemitteilung vom 27.11.12 haben Jagdbüchsengeschosse ein vorrangiges Ziel: die tierschutzgerechte Tötungswirkung. Da sowohl einigen bleifreien als auch einigen bleihaltigen Geschossarten von den Autoren eine ungenügende Wirksamkeit attestiert wurde, fordert der DJV präzisere Angaben der Hersteller auf den Packungen.
In dem Bericht wurde festgestellt, dass sowohl bleifreie als auch bleihaltige Munitionssorten zum Erlegen von Wild bis etwa 250 Kilogramm geeignet ist. Doch sollte die Munition, egal welcher Art, eine ausreichende Wirkung haben. Die Autoren Carl Gremse und Professor Siegfried Rieger von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) kritisieren die bisherigen gesetzlichen Einteilungen und Vorgaben für Jagdmunition. Die gesetzlich vorgeschriebene Auftreffenergie von 1.000 Joule auf 100 Metern für Rehwild und 2.000 Joule für das andere Schalenwild würden als Mindestvoraussetzungen nicht mehr ausreichen, sie sollten um die Information zur maximalen Einsatzentfernung ergänzt werden. Im Februar nächsten Jahres soll der ganze Bericht über die Tötungswirkung von Büchsengeschossen veröffentlicht werden.
Nur einen Tag nach der Veröffentlichung dieser ersten Ergebnisse gab der DJV eine weitere Pressemitteilung heraus. Darin stehen die Ergebnisse der DJV-Umfrage zu Jagdbüchsenmunition. Knapp 1.700 Jäger hatten daran teilgenommen und Munition mit und ohne Blei in der Praxis bewertet. Bleifreie Geschosse kamen dabei nicht so gut weg: 36 % der Teilnehmer waren mit der Wirkung alternativer Materialien unzufrieden und wechselten wieder zu Bleigeschossen, als Grund wurde eine mangelnde Tötungswirkung der bleifreien Geschosse genannt.
DJV-Vizepräsident Wolfgang Bethe sahte dazu: Tierversuche in freier Wildbahn darf es nicht geben. Wir fordern eine Neubewertung aller Büchsenmunition. Hersteller und die Politik sollten den neuen, wissenschaftlich fundierten Ergebnissen Rechnung tragen.
tp