Von Wilhelm II zu Erich Honecker – Zu Gast in der Schorfheide, dem Pirschrevier der Mächtigen.
Nördlich von Berlin liegt ein besonderes Revier, in dem über Jahrhunderte die Jagd mit der Politik verbunden wurde – Die Schorfheide im Wandel der Zeit.
Nur 30 Kilometer von der deutschen Hauptstadt entfernt befindet sich das Biosphärenreservat Schorfheide.
Heute nur noch ein reiner Forstbetrieb, beherbergt es den meisten unbekannte Spuren der jüngeren deutschen Geschichte.
Berühmt wurde die Schorfheide unter Kaiser Wilhelm II, der dort nicht nur am 20.09.1898 seinen 1000ten Rothirsch schoss – einen 20-Ender –, sondern auch als erster öffentlichkeitswirksam Jagd und Politik verband.
Neben den waidmännischen Möglichkeiten der Heidelandschaft boten die Einsamkeit und die gleichzeitige Nähe zum politischen Zentrum Berlin auch die Zeit und den Ort für intensive Gespräche unter vier Augen.
Nach dem Untergang des Kaiserreiches ließ sich 1933 Hermann Göring als preußischer Ministerpräsident in der Schorfheide nieder und gestaltete nicht nur sein überdimensioniertes Domizil “Carinhall”, sondern auch die Natur um das Anwesen nach seinen obskuren Vorstellungen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Schorfheide Staatsjagdgebiet der DDR, hier trafen sich unter anderem Breschnew und Fidel Castro mit den Politgrößen Ulbricht, Milke und Honecker.