Der Schwarzstorch ist ein scheuer und heimlicher Bewohner unserer heimischen Wälder. Im Gegensatz zu seinem weißen Vetter, der unter anderem Hausdächer oder Schornsteine als Brutplatz wählt, meidet der Schwarzstorch den Menschen und wurde durch die Niedersächsischen Landesforsten zu einer Leitart des europäischen Artenschutzprojektes Countdown 2010 erklärt. Um den Schwarzstorchschutz weiter zu verbessern, haben die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) gemeinsam mit dem Naturschutzbund Niedersachsen e.V. Fachleute aus ganz Norddeutschland zu einer Fachtagung in das Jagdschloss Springe eingeladen. Hier sollen Erkenntnisse und Erfahrungen rund um den Schwarzstorchschutz ausgetauscht und Kontakte geknüpft werden. Als Landesforsten haben wir uns dem Countdown 2010 angeschlossen, weil wir aktiv dem Artenschwund in Europa entgegen treten. Neben unserer praktischen Arbeit im Wald, liegt es uns am Herzen einen fachlichen Austausch zwischen amtlichen sowie ehrenamtlichen Naturschützern und uns zu initiieren, denn insbesondere beim Schwarzstorchschutz müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen, so Christian Boele-Keimer, Experte für Waldnaturschutz aus der Betriebsleitung der Landesforsten. Die Erfolge werden auch bereits sichtbar. In ganz Niedersachsen brüten jährlich ca. 40 Schwarzstorch – Brutpaare, davon finden mehr als die Hälfte einen Nist- und Brutplatz in Wäldern der niedersächsischen Landesforsten. Die großen Horste werden meist in hohen Bäumen aus vielen Ästen und Zweigen errichtet und müssen von den Elterntieren jedes Jahr für eine erfolgreiche Jungenaufzucht ausgebessert werden. Ruhige Tümpel und Teiche werden von den schönen Vögeln mit dem tiefroten Schnabel auf der Jagd nach Fischen durchsucht. (PM/NLF)