Dem Rehwild als Nahrungsselektierer sind gerade die feinen Triebe von Weinreben ein sehr willkommenes Angebot auf dem Äsungsplan. Mittlerweile wird diese Situation zu einem erheblichen Problem für die Winzer in Gau-Weinheim. In bestimmten Lagen hat das Wild während der Austriebsphase Anfang Mai 75 Prozent der Triebe abgeäst. In früheren Jahren gab es bei einer Rebsorte sogar 90 Prozent Ernteausfall. Forciert wird dieser Verbiss durch die vielen geschützten Bereiche in Brachflächen, welche in der Gemarkung üblich sind. Außerdem beobachten ortsansässige Winzer einen stetigen Anstieg der Rehwildpopulation in den letzten 20 Jahren. Trotz konsequenter Bejagung ist es für den ortsansässigen Pächter schwierig, den Abschuss den Vorstellungen der Winzer entsprechend zu erledigen. Im Gespräch mit allen Beteilligten will man versuchen, in Zukunft ein für alle Seiten durchführbares Konzept zu erstellen.