Herber Schlag für den Artenschutz in Afrika: Letztes männliches Nördliches Breitmaulnashorn ist tot.
Die Artenvielfalt Afrikas ist wahrscheinlich bald um eins Gattung ärmer.
Nach übereinstimmenden, weltweiten Medienberichten ist „Sudan“, ein 45 Jährige nördlicher Breitmaulnashornbulle, gestorben. Veterinäre hatten sich entschieden, den Bullen einzuschläfern, da seine altersbedingten Leiden immer mehr zugenommen hatten. Seine letzten Jahre verbrachte der Bulle im Ol-Pejeta Reservat in Kenia.
Forscher hatten verzweifelt versucht, den Bullen zur Fortpflanzung mit zwei der letzten Weibchen seiner Art zu bewegen, doch Sudan war schon zu alt, um noch für Nachwuchs zu sorgen. Sudan war seit 2014 der letzte männliche Vertreter der Nördlichen Breitmaulnashörner.
Das Verbreitungsgebiet der Art teilte sich zwischen Kongo, Sudan, Uganda und dem Tschad auf. All diese Länder waren in der jüngeren Vergangenheit durch Bürgerkriege oder politische Unruhen geprägt, so dass Wilderer freie Bahn hatten und Sudans Artgenossen so gut wie ausgerottet haben. Die hohen Preise, die in Asien für Nashornhörner gezahlt werden, führten zu einer gnadenlosen Jagd auf alle Nashörner.
Da bisher alle natürlichen Fortpflanzungsversuche scheiterten, ist die letzte Hoffnung der Forscher nun künstliche Befruchtung. Eingefrorenes Sperma anderer verstorbener Bullen soll die letzten lebenden Weibchen befruchten. Untere anderem arbeiten auch deutsche Forscher des Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) an dieser Methode mit.
Ganz anders sieht es bei den südlichen Breitmaulnashörnern aus.
Durch Hegemaßnahmen und einen intensiven Kampf gegen Wilderer ist der Bestand auf über 20.000 Tiere angewachsen. Für ihre nördlichen Verwandten sieht es jetzt allerdings düster aus.