Europas größte Frackfluglinie Cargolux steht für Trophäentransport nicht mehr zur Verfügung.
Mit sofortiger Wirkung untersagt die luxemburgische Fluggesellschaft Cargolux die Beförderung von Jagdtrophäen. Damit wird bis auf weiteres kein Teil eines auf der Jagd erlegten Tieres in einem Flugzeug der Frachtgesellschaft mehr transportiert.
Trophäentransport ab sofort nicht mehr möglich
Mit diesem Schritt schließt sich das Unternehmen einer steigenden Zahl von Fluggesellschaften an, die den Transport von Trophäen ablehnen. In der am 06.06.2018 erschienenen Pressemitteilung von Richard Forson, President und CEO von Cargolux hieß es weiter: „Diese Praxis steht nicht im Einklang mit unseren Grundsätzen und unserer ethischen Verpflichtung. Daher können wir Transportanfragen dieser Art künftig nicht mehr berücksichtigen. Cargolux engagiert sich für ein nachhaltiges Geschäftsmodell, welches den Schutz unserer Umwelt und ihrer natürlichen Ressourcen einschließt“.
Weiter ließ die Fluggesellschaft verlauten, dass Cargolux sich als als Teil ihrer Beförderungsbedingungen auch dem Tierschutz verpflichtet habe. Die Fluggesellschaft operiert in vollständiger Übereinstimmung mit den Vorschriften des Branchenverbandes IATA für den Transport lebender Tiere, sowie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES).
Keine Differenzierung beim Trophäentransport
Dass die legale Jagd, insbesondere die von Trophäenträgern, eine ebenso natürlich, wie auch nachhaltige Form der Ressourcennutzung darstellt, scheint das Unternehmen nicht verstanden zu haben. Denn selbst die IUCN, als Herausgebergesellschaft der roten Liste der bedrohten Arten, schätzt die nachhaltige und legale Jagd als einen der Eckpfeiler des Schutzes von bedrohten Arten ein.
Die zunehmenden Hürden im Trophäentransport führen zu Problemen. Die Jagdtouristen bleiben in einigen Gebieten bereits aus.
Was Jagdgegner freuen wird, schadet der lokalen Bevölkerung und den Wildarten selbst. Das Wild verliert seinen Wert und damit seine Schutzwürdigkeit. Besonders in Afrika führt dies zum Anstieg von Wilderei, einer echten Bedrohung für den Artenschutz.
Ein gutes Beispiel ist Kenia. Wäre die Jagd in Kenia nicht verboten worden, hätte das Land vielleicht nicht über 70 Prozent und damit einen Großteil seines Wildreichtums verloren. Schlussendlich entscheidet die Art des Wildmanagements nämlich drüber, ob die Jagd zum Erhalt bedrohter Tierarten beiträgt oder ihr schadet.
Über Cargolux Airlines International
Cargolux beschreibt sich selbst als Europas führende Frachtfluggesellschaft mit Unternehmenssitz in Luxemburg. Die Fluggesellschaft betreibt eine Nurfrachterflotte bestehend aus 14 Maschinen vom Typ Boeing 747-8 sowie 14 Boeing 747-400. Das weltumspannende Netzwerk der Airline umfasst 90 Ziele, von denen rund 70 mit Linienfrachtflügen bedient werden. Cargolux ist mit mehr als 85 Büros in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter.