Bundeslandwirtschaftsministerium – Özdemir appelliert an EU

Bundeslandwirtschaftsministerium in der Pflicht! Im niedersächsischen Emsland herrscht ein Schweinestau, Özdemir muss sich bei der EU einsetzen.

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Die betroffenen Landwirte können ihre Schweine nicht absetzen – Özdemir ist in der Pflicht. Foto: Pixabay

Im niedersächsischen Emsland herrscht ein Schweinestau. Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest gelten strenge Transport- und Handelsbeschränkungen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat nun eine Fristverkürzung beantragt. Niedersachsens Landesagrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte sich zuvor in einem Brandbrief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gewandt. Sie forderte ihn auf, sich auf EU-Ebene für eine Fristverkürzung einzusetzen.

Bundeslandwirtschaftsministerium in der Pflicht

«Ich appelliere dringend an die EU-Kommission, hier schnell zu einer Entscheidung zu kommen – im Sinne der betroffenen Betriebe, da immer mehr Schweine ihr Schlachtgewicht erreichen», teilte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir heute mit.  Die Daten aus Niedersachsen wurden übermittelt, sodass nun die Voraussetzungen für die Beantragung der Fristverkürzung vorliegen.

 Ausbruch im hohen Norden

Die Ursache für die Restriktionen und den Exportstopp war der ASP-Ausbruch Anfang Juli 2022. Das Virus war in einem Betrieb in Emsbüren festgestellt worden. Nachdem um den betroffenen Betrieb eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet wurde, waren rund 300 Betriebe und rund 190 000 Tiere von den Maßnahmen betroffen. Die Konsequenz ist, dass die Tiere aus Betrieben innerhalb der Zone gesondert geschlachtet werden müssen. Dennoch muss das Fleisch vor der Verarbeitung erhitzt werden. Dies gilt vorerst bis 14.08.2022.  Nun liegt es am Bundeslandwirtschaftsministerium, den Absatz des Fleischs zu ermöglichen.

Özdemir muss sich für die Landwirtschaft einsetzen

Da es praktisch keine Nachfrage nach diesem besonders behandelten Fleisch gibt, ist es für die Landwirte schwer, Schlachthöfe zu finden. Inzwischen müssen mehr als 30 000 Tiere dringend geschlachtet werden. In den Ställen wird es zu eng. «Deshalb setzen wir uns für die Schlachtung von Schweinen aus dem ASP-Restriktionsgebieten ein», teilt Özdemirs Ministerium mit. Man führe zudem mit Kanada Gespräche über Möglichkeiten des Exports von Schweinefleisch.