Blauzungenkrankheit: Impfkampagne im Kampf gegen die Seuche

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Schafe sind besonders häufig von der Blauzungenkrankheit betroffen. Foto: Pixabay/Elsemargriet

Seit Anfang Juli breitet sich die Blauzungenkrankheit in Deutschland aus. Sie betrifft vor allem Rinder, Schafe und Ziegen in Nutztierbetrieben. Obwohl für den Menschen selbst keine Ansteckungsgefahr besteht, setzt die Stadt Weiden nun gezielte Maßnahmen ein, um den Viehbestand zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Bisher haben Ausbreitungen deutschlandweit schon zu massiven wirtschaftlichen Schäden geführt.

 

Impfungen als Schutz gegen die Blauzungenkrankheit

Um die Ausbreitung einzudämmen, hat die Stadt Weiden (Bayern) nun eine Allgemeinverfügung erlassen. Diese erlaubt die Impfung aller anfälligen Nutztiere gegen die Blauzungenkrankheit. Verwendet wird ausschließlich der BTV-3-Impfstoff, welcher sich als besonders wirksam gegen schwere Krankheitsverläufe erwiesen hat. Die Krankheit endet für infizierte Wiederkäuer nicht selten tödlich.

Neben der Stadt Weiden fordern deshalb ach deutschlandweit verschiedene Ämter die Landwirte auf, ihre gefährdeten Nutztiere mit einem BTV-3-Impfstoff impfen zu lassen.

 

Verpflichtende Dokumentation und Unterstützung für Tierhalter

Tierhalter sind laut Verfügung dazu verpflichtet, die durchgeführten Impfungen innerhalb von sieben Tagen zu dokumentieren. Zr Unterstützung der Tierhalter beteiligt sich die Bayerische Tierseuchenkasse an den Kosten und gewährt eine Beihilfe von einem Euro pro Impfung.

Mit diesen Maßnahmen reagiert die Stadt Weiden proaktiv auf die Bedrohung, die von der Blauzungenkrankheit ausgeht. Wenn die Kampagne Erfolg zeigt, könnte sie deutschlandweit Wegweiser im Kampf gegen die Tierseuche werden.

 

Auch Wildtiere von der Blauzungenkrankheit betroffen

Bei Nutztieren kann eine Impfkampagne möglicherweise ein Schlüssel für die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit sein. Doch neben Nutzvieh sind auch einige wiederkäuende Wildarten anfällig für die Seuche. Fast alle Schalentierarten können sich mit dem Virus infizieren und somit Opfer von Krankheitsverläufen werden. Die flächendeckende Impfung aller Wildtiere wäre nicht möglich, die Bekämpfung der Seuche bei Nutztieren kann aber auch dem heimischen Wild helfen. Da die Übertragung nicht von Tier zu Tier erfolgt, sondern über Mücken (Culicoides), die das Virus zuerst von einem infizierten Tier aufnehmen müssen, profitieren alle betroffenen Tierarten vom Kampf gegen die Verbreitung der Blauzungenkrankheit.