Die Sprecherin für Waldpolitik der Bundestagsfraktion der GRÜNEN, Cornelia Behm, hatte schriftlich bei der Bundesregierung angefragt, warum in der Bundesjagdzeitenverordnung männliche und weibliche Rehe unterschiedliche Jagdzeiten hätten, und was aus Sicht der Bundesregierung gegen eine Angleichung der Jagdzeiten – gemeint ist die Bockjagd in Herbst und Winter – spreche. In einer eigenen Mitteilung vom 12. Juli kritisiert Frau Behm die von Staatssekretär Bleser vorgebrachten Gründe als fadenscheinig, die überdeckten, dass die Rehbockjagdzeit nur dem Interesse einer Trophäen- und Hegejagd diene. Sie forderte die Bundesländer auf, im Zuge anstehender Reformen von Landesjagdgesetzen die Jagdzeit für Rehe zu synchronisieren. Die bisherige Regelung erschwere effektive Bewegungsjagden am Jahresende.
Auch unter den Jägern ist das Thema Bockjagdzeit umstritten. Während viele Weidgenossen sich für die Beibehaltung der herkömmlichen Jagd- und Schonzeiten aussprechen, wächst die Anzahl jener, welche für eine Verlängerung der Bockjagd sind. Oft zu hören ist dabei das Argument, dass eine längere Jagdzeit nicht zum Schuss auf den geweihlosen Bock verpflichte.
tp