Auf Damwild im April

Unser Redakteur Till geht auf Damschmaltiere in Niedersachsen jagen. Begleiten Sie ihn auf einen spannenden Ausgang mit Waidmannsheil.

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Ab dem 1. April können die letztjährigen Kälber als Schmaltiere bejagt werden. (Foto: Pixabay)

Auf Damwild im April – Es geht wieder los

Das neue Jagdjahr beginnt. Ab dem 1. April kann in manchen Bundesländern auf Rehwild gejagt werden. Dazu gehören Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hier finden Sie eine Übersicht zur Rehwildjagd im April. Die in Teilen neue Jagdzeit ist ein zweischneidiges Schwert. Welche Jagdzeit in Niedersachsen ebenso startet, ist die es Damwilds.

Am ersten Morgen

Am ersten Morgen im April sollte es auf Damwild rausgehen. Die Rehbockjagd ist in unserem Revier ab April kaum nötig, größtenteils haben die Böcke nicht verfegt und bis in den Herbst hinein bietet der Abschussplan viel Zeit. Es besteht keine Notwendigkeit im privat gepachteten Revier schon vor dem 1. Mai Rehböcke zu bejagen. Eine ganz andere Geschichte ist das in Niedersachsen heimische Damwild. Die Verlängerung der Jagdzeit auf nunmehr sechs Wochen bietet vom Anfang des Jagdjahres die Möglichkeit Schmaltiere zu bejagen. In dieser Zeit ist das Damwild verhältnismäßig sicher anzusprechen und ein sicherer Schuss möglich. Am ersten Morgen der Jagdzeit sollte es raus ins Revier gehen.

Auf dem Weg zum Damwild

Auf dem Weg ins naheliegende Revier stehen schon einige Bastböcke am Wegesrand und äugen ins Scheinwerferlicht. Nach der Jagdruhe überkommt mich ein wohliges Gefühl des Wissens um den folgenden Frühling und des traditionellen Aufgangs der Bockjagd am 1. Mai. Im Revier angekommen wird das Auto abgestellt und die Waffe gegriffen. Auf dem Weg zum auserkorenen Sitz überrennt mich mit lautem Getöse ein Rudel Damwild in der Dunkelheit. Stocksteif warte ich ab und überlege der Dinge die da kommen mögen. Das laute Krachen im Wald erlischt langsam und das Rudel ist weg. Ich überlege was passiert sein könnte – Wolf oder Schweine? Ein Blick durch die Wärmebildkamera enttäuscht die erhoffte Erkenntnis – es ist nichts zu sehen. Das frühe Aufstehen sollte sich lohnen und so ging es weiter auf den Ansitz. Neugierig baume ich auf um zu erfahren, was da denn nun im Wald auf dem Pirschweg vor sich gegangen war.

Falsche Entscheidung

Am Kopf des Ackers sitze ich nun und spähe in der Dämmerung über den langgezogenen Acker. Vor dem Sitz ist nichts zu sehen. 400 Meter weiter bricht eine Rotte Sauen am Feldrand. Da haben wir die Erklärung für das davonpreschende Damwild. Die Sauen sind stetig in Bewegung und ich erwäge hinzupirschen. Ganz in der Nähe steht eine zweite Kanzel in Schussentfernung, auf die ich es eventuell schaffen könnte. Ich habe heute Morgen klassisch die falsche Entscheidung getroffen.

Und weg

Nach (zu) langem hin und her und beobachten der Bewegungsrichtung der Sauen, sind sie weg. Die Rotte zieht ihrer Wege und verschwindet im Bestand. Ein hinterher Pirschen ist nicht möglich. Auch das Ziel ist in diesem Revierteil zu dieser Jahreszeit eher unbekannt. Immer noch auf der auserkorenen Kanzel sitzend kehrt die Ruhe zurück. Eine Stunde beobachte ich den Sonnenaufgang, lehne mich in der Kanzel zurück und genieße den ersten Ausgang des Jagdjahres.

Damwild auf dem Vormarsch

Es knackt leise – ein Vogel? Vorsichtig lehne ich mich auf dem Stuhl vor. Der Blick geht über den Acker, aber es ist nichts zu sehen. Ein zweites Knacken lenkt meinen Blick über die Fensterkante nach unten. Ein Rudel von zehn Damtieren wird vom Wald freigegeben und zieht vorsichtig auf die Fläche. Schon fliegt die Waffe in den Anschlag und die Suche nach einem passenden Schmaltier beginnt! Da!

Mit Waidmannsheil nach Hause

Schnell ist ein Stück Damwild selektiert und der Schuss bricht. Das Schmaltier liegt glücklicherweise im Knall und der Rest des Rudels stürmt davon. Die abrückenden Sauen müssen das Rudel erneut in Bewegung gebracht haben – so eine von Erfolg gekrönte Theorie. Ob dies so der Wahrheit entspricht, sei mal dahingestellt. Ein zweiter Schuss ist bei dem flüchtenden Rudel nicht mehr möglich, wenngleich noch mindestens zwei Schmaltiere dabei gewesen sind. Schnell ist eine Nachricht an den Rest der Familie geschickt. Nach angemessener Wartezeit nehme ich das Stück Damwild in Besitz und versorge es noch vor Ort. Ein paar Kilo leichter lässt es sich nun gut zum Auto um die Ecke ziehen und der erste Morgen im April kann mit einem Kaffee und gutem Frühstück gut starten.

Und jetzt Sie

Wir wünschen Ihnen einen tollen und erfolgreichen April und einen noch besseren Mai mit viel Anblick und Waidmannsheil. Hier finden Sie eine hoffentlich guter Wettervoraussage. Möge Diana Ihnen stets hold sein!