Der Hahn flog ganz in der Nähe eines Wanderwegs auf. Sofort habe ich mich hinter einer Fichte versteckt. Nach einigen Sekunden war der prächtige Auerhahn noch so freundlich, in meine Richtung zu fliegen und sich auf einem Ast in etwa 30 Meter Entfernung nieder zu lassen, erzählt Ronald Ledermüller.
Nicht ohne Grund ist der Gebietsbetreuer häufig in den Hochlagen des Fichtelgebirges unterwegs, wo die Auerhühner sind. Er erklärt Wanderern und Mountainbikern, wo die seltenen Tiere leben und bittet diese, auf den Wegen zu bleiben. Jetzt im Sommer, während die Küken von der Henne großgezogen werden, sind die Tiere sehr störungsempfindlich.
Auerhühner sind in Deutschland sehr selten. Die bei uns heimische Auerhuhn-Unterart Tetrao urogallus major besiedelt in Deutschland neben den Alpen den Schwarzwald, den Bayerischen Wald, das Fichtelgebirge, das Erzgebirge und den Harz. In weiteren Gegenden wie im Frankenwald, im Spessart, im Oberpfälzer Wald oder im Odenwald ist die Art am Aussterben oder bereits verschwunden. Eine bedrohte Population gibt es im Thüringer Schiefergebirge. Im Bayerischen Wald, im Schwarzwald, im Hochsauerland und im Harz geht die Zahl der überlebenden Auerhühner trotz diverser Aussetzaktionen weiter zurück. In Deutschland wurden 2005 in verschiedenen Quellen 570 bis 770 Brutpaare angegeben. (ar)
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