Den ersten Befund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gab es in Hessen vor über einem halben Jahr. Nun teilt der Hessische Bauernverband mit: Ein schnelles Ende der Seuche ist auch 2025 nicht zu erwarten.
ASP in Hessen: Einschränkungen seit über einem halben Jahr
Vor mehr als einem halben Jahr wurde das erste Mal die ASP bei einem Wildschwein in Hessen nachgewiesen. Seitdem prägt die Tierseuche das Geschehen im Bundesland: Neben dutzenden toten Haus- und Wildschweinen schlägt sich die Bevölkerung auch mit Einschränkungen durch neue Regelungen in Sperrzonen sowie kilometerlangen Schutzzäunen herum. Und dennoch breitet sich die Krankheit immer weiter aus. Erst kürzlich wurde ein Fall im Rheingau-Taunus-Kreis bestätigt, was das Infektionsgebiet noch weiter ausbreitet. Insgesamt scheint der Rhein und dessen Abzweigungen einen Faktor bei der Verbreitung der ASP darzustellen.
Vermutlich werden die Auswirkungen der ASP, die für den Menschen selbst zwar ungefährlich ist, für Haus- und Wildschweine allerdings meist tödlich endet, auch noch weit in das kommende Jahr zu spüren sein. Laut Berichten rechnet der Hessische Bauernverband sogar mit Einschränkungen bis in das Jahr 2026. „Die Sperrzone II könnte frühestens ein Jahr nach Auftreten bei einem Wildschwein aufgehoben werden.“ Die Sperrzonen werden rund um bestätigte ASP-Fälle ausgerufen und regeln Einschränkungen für Bevölkerung, Jägertum und Landwirtschaft.
Die Sperrzonen unterliegen stetigen Anpassungen, welche dementsprechend auch immer wieder neuen Regelungen für alle Gruppen einhergehen.
Große wirtschaftliche Probleme durch die Tierseuche
Die ASP stellt vor allem ein großes wirtschaftliches Problem für viele landwirtschaftliche Betriebe dar. Neben Ängsten vor Ausbrüchen der Tierseuche innerhalb der eigenen Schweinehaltung stehen alle Betriebe, auch mit gesunden Tierbeständen, vor einem großen Problem mit dem Vertrieb von Schweinefleisch. So ist beispielsweise der Export von Schweinefleisch in einige Länder, dazu gehört beispielsweise China, durch die Tierseuche eingeschränkt. Bei einem Ausbruch der ASP kann auch das Keulen kompletter Bestände nötig sein. Ein fataler wirtschaftlicher Schaden für jeden betroffenen Betrieb.
Politik bleibt bei Kampf gegen ASP optimistisch
Die Politik bleibt bezüglich der ASP dennoch optimistisch. Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU) hatte sich erst kürzlich vorsichtig positiv zum Stand der ASP geäußert. Denn die EU-Kommission habe dem Antrag Hessens zugestimmt, die Sperrzone III schon Ende November in weiten Teilen aufzuheben. Auch die finanzielle Unterstützung durch den Staat sowie die erfolgreichen Maßnahmen lassen einen optimistischen Blick auf das Tierseuchengeschehen zu. Dennoch bleibt die Lage in Hessen auch im kommenden Jahr angespannt, sowohl für die Landwirtschaft als auch für Jäger sowie die generelle Bevölkerung.