Nachdem es zu starken Widerstand gegen den Entwurf für ein neues Jagdgesetz in Brandenburg kam, spricht Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) jetzt von Änderungen an dem Entwurf. Am Dienstag zeigte Vogel Kompromissbereitschaft und nannte einen Verzicht der geplanten Senkung der Jagdreviergröße als Möglichkeit.
Jagdverbände gegen neues Jagdgesetz für Brandenburg
Im Februar ist ein Entwurf eines neuen Jagdgesetzes an die Öffentlichkeit geraten, der eine komplette Reformierung des Reviersystems vorsah. Dabei sollte es Landbesitzern bereits ab zehn Hektar Eigenbesitz möglich sein, ihr eigenen Jagdbezirk zu gründen anstatt der sonst 150 Hektar. Was für die Einzelpersonen mehr Entscheidungsfreiheit für die Jagd auf ihrem Grundstücken bedeuten würde, sieht insbesondere der Landesjagdverband als eine Zersplitterung, die nur für Chaos und Streitpotenzial sorge.
Agrarminister bezieht sich auf Kritik
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur spricht Landwirtschaftsminister Vogel von „über 70 Stellungnahmen eingegangenen Vorschläge der Verbände und Einzelpersonen sowie die Anmerkungen der anderen Ministerien“, die bei der Überarbeitung des Gesetzesentwurf berücksichtigt werden. Dementsprechend sei so laut Vogel die geringe Hektargröße nicht mehr notwendig. Von Jägern und Interessensvertretern kamen Vorschläge zu einem großräumigeren Wildtiermanagement anstatt einer kleineren Eigenjagd.
Des Weiteren erklärt Vogel: „Dreh- und Angelpunkt für uns ist, dass Waldeigentümer, die ihren Wald umbauen wollen, Einfluss auf die Jagd als Schlüssel zum klimastabilen Wald bekommen. Dafür gibt es auch andere interessante Vorschläge, beispielsweise vom Waldbesitzerverband, die wir bereits prüfen.“
Politik macht Druck
Von Seiten des CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann kommt eine positive Reaktion auf die Entscheidung des Koalition. „Es steht außer Frage, dass Veränderungen im Landesjagdgesetz notwendig sind, auch um den Waldausbau und Waldumbau zu befördern“, so Redmann. Daher sei es wichtig, dass der Entwurf auf Akzeptanz „sowohl bei den Waldbesitzern als auch bei den Jagdverbänden“ stößt.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke betonte ebenso die Förderung des Waldaufwuchses in Brandenburg. Jedoch sieht er hier einen Zeitdruck: „Jeden Monat, den wir das nicht tun, geht uns da ein großes Stück Klimaschutz verloren.“