Die Polizei in Kirchheim bei Stuttgart machte eine ungewöhnliche Begegnung: Die Beamten mussten ein Muntjak einfangen. Der Mini-Hirsch stammt eigentlich aus Asien und kommt Hierzulande eigentlich gar nicht vor. Das Tier machte einen zutraulichen Eindruck, als Anwohner es dabei entdeckten, wie es in Gärten in Kirchheim herumlief. Diese informierten die Polizei, die nun versucht herauszufinden, woher das Tier kommt.
Muntjak in Kirchheim: Wo kommt der Mini-Hirsch her?
Muntjaks sind kleine Hirsche – so klein, dass das gefundene Exemplar in einer Transportbox gefangen werden konnte, die eigentlich für Katzen oder Hunde bestimmt ist. Zwischen 15 und 30 Kilo wiegen die Tiere normalerweise. Typisch für den kleinen Hirsch ist das einfache Geweih, welches je Stange nur ein bis zwei Enden hat und dabei nicht länger als 15 Zentimeter ist.
Anfangs gingen die Beamten davon aus, dass das Muntjak aus dem Wildgehege vom Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn (Landkreis Heilbronn) ausgerissen ist. Dies stellte sich allerdings als falsch heraus. Dennoch ist das Tier nun erstmal in Tripsdrill untergebracht. Ein Veterinär des Landratsamts Esslingen hatte es zuvor für den Transport kurzzeitig betäubt.
Hirsch kommt erstmal in Erlebnispark unter
Britta Günther von Erlebnispark Tripsdrill äußert sich zu dem Muntjak, welches gerade im Park verbleibt: „Wir haben es in Obhut genommen, seither ist es in Quarantäne“. Das Tier ist derzeit alleine in einem Stall im sogenannten „Wildparadies“ aufgenommen. Ein Tierarzt muss das Tier noch untersuchen.
„Dies ist ein normaler Vorgang, der in solchen Fällen in Zoos und Wildparks durchgeführt wird“, erklärt Günther. Danach werde das Tier, falls es gesund ist, zu den anderen 14 Muntjaks in die Gruppe aufgenommen, bis sich der Besitzer melde. Das war allerdings bislang nicht der Fall, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ob es dazu noch kommt, ist zusätzlich zu bezweifeln. Denn das Muntjak darf in Deutschland privat eigentlich gar nicht gehalten werden. Insgesamt müssen bestimmte Auflagen für die Haltung erfüllt sein. Denn die Tiere gelten als invasive Art, eine Ausbreitung in der Natur soll unter allen Umständen vermieden werden.