Ein Luchs ist im Kreis Lörrach in Baden-Württemberg durch einen Wildunfall gestorben. In dem Bundesland, welches eigentlich eine stabile Luchspopulation aufbauen will, ist dies ein herber Rückschlag. Sechs Luchse leben nun noch in Baden-Württemberg.
Luchs stirbt durch Wildunfall
Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn A98 bei Binzen im Kreis Lörrach. Dort ist der Luchs am Mittwoch der vergangenen Woche (12.03.2025) überfahren worden. Wie der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) in einer Mitteilung erklärt, ist das Tier sofort durch den Aufprall gestorben. Dieser Verlust sei laut Hauk bei der bislang sehr geringen Population in Baden-Württemberg besonders bitter. Eigentlich plant das Ministerium, die Luchspopulation im Bundesland zu stärken.
Luchspopulation in Baden-Württemberg: Noch sechs Tiere übrig
Erstmals ist der nun überfahrene Luchs im Schwarzwald aufgetaucht. Fotofallen haben das Tier seit Oktober 2024 inzwischen schon mehrfach in Baden-Württemberg entdecken können. Am Feldberg und dem Schluchsee wurde das Tier ebenso gesichtet wie bei Kandern im Landkreis Lörrach.
Nach dem Unfall konnte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) das Tier anhand seines Fells identifizieren.
Nun leben nach den Erkenntnissen des Landwirtschaftsministeriums nur noch sechs Luchse in den Wäldern von Baden-Württemberg. Zwei männliche Individuen sind hier schon länger ansässig, darunter auch der ältere Luchs „Wilhelm“.
Auswilderung vom Luchs – Der Plan von Baden-Württemberg
In jüngster Zeit sind zusätzlich zwei Luchse nach Baden-Württemberg zugewandert, die mutmaßlich ursprünglich aus dem Schweizer Jura stammen. Weitere Daten sowie das Geschlecht der Tiere sind nicht bekannt. Zusätzlich hat das Land mit Verena und Reinhold zwei Luchse ausgewildert. Bis 2027 will Baden-Württemberg noch acht weitere Luchse auswildern, um die Population im Land zu stabilisieren.
Besonders der weibliche Luchs Verena ist eine große Hoffnung für das Bundesland. Männliche Luchse sind insgesamt wanderfreudiger, es ist daher wahrscheinlicher, dass ein Männchen an dem Schwarzwald vorbeizieht und sich dort auf natürlichem Wege ansiedelt. Weibliche Luchse wandern weniger. Wenn man sie an einem Standort aussetzt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie dort auch bleiben. Mit Verena besteht zusätzlich die Chance auf Luchs-Nachwuchs im Land.