Eine kanadische Kreuzung aus Hausschwein und Wildschwein bedrohen den Norden der USA. Forscher warnen vor verheerenden Folgen.
Bereits jetzt verursachen Wildschweine in den USA erhebliche Schäden. Laut Schätzungen des United States Department of Agriculture (USDA) liegen diese jährlich bei 2,3 Milliarden Euro. Bisher beschränkt es sich auf den Süden der USA. Doch die kanadische Kreuzung könnte auch für den Norden eine Bedrohung werden.
Amerikas Wildschweine
In den 1500er Jahren wurde das Schwein von den Europäern als Nahrungsquelle nach Amerika gebracht. Dadurch konnten sich die Tiere weiterverbreiten. Die Wildschweine die heute in Amerika leben sind Hausschweine, Wildschweine und Kreuzungen daraus. Diese Tiere halten sich jedoch im Süden der USA auf und sind nicht an kältere Temperaturen angepasst. Anders als die kanadische Züchtung.
Robuste Kanadier
Bei den in Kanada gezüchteten Schweinen handelt es sich um eine Kreuzung aus Hausschweinen und eurasischen Wildschweinen. Diese Rasse ist größer, fruchtbarer und robuster. Bis zu 270 Kilogramm können die Kolosse wiegen und fressen so gut wie alles. Dabei bedrohen sie einheimische Reptilien und Bodenbrüter. Zudem sind sie an kältere Temperaturen angepasst, um dem kalten kanadischen Winter standzuhalten. Wie man es von Wildschweinen kennt, richten sie besonders auf landwirtschaftlichen Flächen großen Schaden an.
Wenn die robuste Kreuzung sich im Norden der USA ausbreitet, haben die Landwirte in den kälteren Regionen wie Dakota, Montana und Minnesota bald das Nachsehen. Denn sowohl Kanada, als auch die USA haben bereits Probleme, ihre Wildschweinbestände zu kontrollieren.
Forscher sind besorgt
Eine Studie untersuchte mit Hilfe von GPS-Halsbändern das Bewegungsmuster der Kreuzung und stellte fest: „Die offensichtlichen Vorlieben der Schweine und die Möglichkeiten zur Vernetzung von Lebensräumen deuten darauf hin, dass diese Gebiete im Norden der USA ein hohes Potenzial für die Ausbreitung invasiver Wildschweine aufweisen“.
Ryan Brook ist Wildtierforscher und Professor an der Universität von Saskatchewan. Er untersucht die Schweine seit über einem Jahrzehnt. Die Tiere durch intensive Jagd einzudämmen hält Brook für unwahrscheinlich. Dafür vermehren sie sich zu schnell und sind zu anpassungsfähig. „Sie sind das Schlimmste invasive Großsäugetier auf dem Planeten. Punkt“.