Japankäfer breitet sich in Deutschland aus – und stellt Gefahr für Feld und Wald dar

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Kleiner Käfer, große Gefahr: Der unscheinbare Schädling greift über 300 Pflanzenarten an. Foto: Unsplash/Oktavianus Mulyadi

Japankäfer bedroht die Landwirtschaft

Das Japankäfer breitet sich zunehmend in Deutschland aus und bedroht Landwirtschaft und Ernte. In Baden-Württemberg herrscht große Besorgnis, nachdem der Schädling in der Region gesichtet wurde. Nun wurde die invasive Art auch in Bayern entdeckt. Berüchtigt ist der Japankäfer dafür, Pflanzen zu befallen und regelrecht kahlzufressen. Wählerisch ist er hierbei nicht: über 300 Pflanzenarten stehen hierzulande auf seiner Speisekarte, unter anderem auch viele Nutzpflanzen.

Japankäfer in Süddeutschland entdeckt

Zuletzt wurden mehrere Exemplare der Käferart in Basel nahe der Grenze gefunden, seitdem wächst die Sorge in Süddeutschland stetig. Der Landtag von Baden-Württemberg warnt eindringlich vor einer möglichen Plage. Der Schädling könnte sich schnell weiter ausbreiten und zu einer ernsthaften Bedrohung für die Landwirtschaft werden, denn bekannte Fressfeinde hat der Japankäfer hierzulande keine.

 

Nach der Schweiz ist nun auch Deutschland befallen

Bereits im Jahr 2023 sorgte eine Population des Japankäfers (Popillia japonica) in der Nähe von Zürich für Unruhe. Die Insekten verbreiteten sich vermutlich aus dem befallenen Gebiet um den Lago Maggiore, wo sie seit Jahren Schäden in Weinbergen und Beerengärten anrichten. Kürzlich wurden bei Basel erneut Exemplare in aufgestellten Lockfallen entdeckt. In den letzten Jahren wurden in Deutschland bereits einzelne Käfer gesichtet. Nachdem nun allerdings erste Funde in Baden-Württemberg bestätigt wurden, berichtete auch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Dienstag, dass der Käfer in Bayern angekommen sei. Ein Exemplar wurde in einer Falle an der Autobahn 96 entdeckt.

 

Was macht den Japankäfer so gefährlich?

Der Japankäfer ist äußerst gefräßig und kann über 300 verschiedene Pflanzenarten befallen. Neben Buchen und Ahornbäumen stehen auch Nutzpflanzen wie Mais, Kartoffeln, Spargel, Tomaten, Bohnen und verschiedene Obstsorten auf seinem Speiseplan. Die Käfer fressen oft in Gruppen und hinterlassen stark geschädigte Pflanzen. Auch die Larven des Käfers richten erhebliche Schäden an, indem sie Graswurzeln fressen und braune, abgestorbene Flächen hinterlassen. Der Schädling könnte also nicht nur eine Gefahr für die Landwirtschaft darstellen, sondern auch für die angeschlagenen deutschen Wälder, denn die befallenen Bäume sind oft geschwächt und sterben teilweise ab. Dies könnte große Folgen für die heimischen Ökosysteme haben. Die Europäische Union stuft den Japankäfer daher als besonders gefährlichen Schädling ein.

 

Wie erkenne ich den Japankäfer?

Der Japankäfer ist an seinem markanten Aussehen leicht zu erkennen. Er ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Am Hinterleib befinden sich weiße Haarbüschel. Diese unterscheiden ihn von heimischen, unschädlichen Käferarten wie dem Gartenlaubkäfer.
Wer einen Japankäfer entdeckt, sollte ihn einfangen, einfrieren und ein Foto mit Angabe des Fundortes an Pflanzengesundheit-kaefer@ltz.bwl schicken.
Der Japankäfer richtet zwar großen Schaden an Pflanzen an, für die menschliche Gesundheit ist der Kontakt mit dem Tier allerdings ungefährlich.

Die betroffenen Bundesländer reagieren mit Maßnahmen. Um die Fundorte werden Befallszonen eingerichtet und zusätzlich werden weitere Fallen aufgestellt.